Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Gesundheit - Ernährungswissenschaft, Note: 1,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbrauchsforschung), Veranstaltung: Determinanten der Wohnversorgung, Sprache: Deutsch, Abstract: Was wir heutzutage unter Hausarbeit verstehen, hat wenig zu tun mit dem, was die Menschen in den letzten Jahrhunderten vollbringen mussten. Sämtliche Arbeitsvorgänge mussten von Hand vollzogen werden: Waschen, Bügeln, Geschirr-, Teppich- und Möbelreinigung (Giedion 1987: 557); auch die Beleuchtung und das Heizen der Räume war eine zeitaufwändige Aufgabe. Diese Tätigkeiten blieben traditionell den Frauen und Dienstboten vorbehalten. Während die Männer mit „wichtigeren“ Erfindungen beschäftigt waren, waren die Frauen meist so ausgelastet, dass sie keine Energie für eine organisierte rationale Verbesserung ihrer Arbeitsvorgänge übrig hatten. Dass dies letztendlich doch geschah, hat unter anderem seinen Ausgangspunkt in den Werken Catherine Beechers. Die folgende Arbeit wird sich mit der Frage beschäftigen, welche Umstände Beecher dazu bewegten, die Organisation des Haushalts verbessern zu wollen und welche Vorschläge zur Rationalisierung des Lebensalltags sie machte. Als erstes werden sowohl die gesellschaftliche Situation im Amerika des 19. Jahrhunderts als auch die persönlichen Hintergründe Beechers erläutert, um ihre weitere Arbeit verständlich zu machen. Dann werden die Hauswirtschaftsschulen vorgestellt, die von Beecher mit dem Ziel gegründet wurden, die Arbeit der Frauen zu einem in der Gesellschaft anerkannten Beruf aufzuwerten und Hauswirtschaft zu einer Wissenschaft zu machen. Dieses Ziel verfolgte sie auch mit ihren Büchern, so dass relevante Aspekte daraus, nämlich die neuartige Herangehensweise an die Architektur eines Hauses für die Bedürfnisse der Hausfrau, sowohl in größeren Land- als auch in kleineren Stadthäusern, im nächsten Kapitel vorgestellt werden. Außerdem ist die rationalisierte Planung besonders gut im Aufbau der von Beecher entworfenen Küche zu beobachten, so dass hierfür ein extra Unterkapitel vorgesehen ist.