Rituale und andere performative Vollzüge einerseits und Räume, sakrale und politische Topographien andererseits stehen schon lange im Mittelpunkt des Interesses der modernen Gesellschafts- und Kulturgeschichte. Die diesbezüglichen Potentiale der neueren Forschung zu performativen Medien und ihrem Eingeschriebensein in Räume bzw. Raumordnungen, zu ihrer Bedeutung für die (Selbst)Konstitution von herrschenden Gruppen, Monarchen und anderen Führungsfiguren und damit zur Darstellung respektive sogar zur Herstellung von Macht, Hierarchien und Herrschaft in vormodernen Kulturen – insbesondere im interkulturellen und interepochalen Vergleich – müssen aber erst noch systematisch ausgelotet werden. Dem soll dieser Band dienen, in dem theoretische Grundlagen, methodische Ansätze und Modelle einerseits, empirische Fallstudien zu den 'Syntaxen' von Ritualen im Raum andererseits in einen Dialog gebracht werden.