Examensarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde), Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Text erschien am unteren Rand des Bildes: „LIVE FROM THE SURFACE OF THE MOON“. Etwas bewegte sich schemenhaft auf der Leiter. „There he is, there’s a foot coming down the steps“, kommentierte Walter Cronkite im amerikanischen Fernsehsender CBS. Neil Armstrong stieg die Leiter hinab und als er schließlich seinen Fuß auf die Oberfläche des Mondes setzte, sagte er diesen einen Satz, den heute nahezu jeder kennt: „That’s one small step for man, one giant leap for mankind.“ An diesem Tag betraten Menschen zum ersten Mal den Mond. Armstrong und sein Kollege Edwin Aldrin, der kurz nach ihm aus der Kapsel stieg, hatten damit Geschichte geschrieben. Als John F. Kennedy in seiner Rede vor dem Kongress am 25. Mai 1961 die Landung auf dem Mond binnen zehn Jahren ankündigte, erwartete niemand, dass diese Leistung innerhalb von acht Jahren zu bewältigen sei. Nur vier Jahre zuvor hatte die Sowjetunion mit dem ersten Satelliten Sputnik ihren Fortschritt auf dem Gebiet der Raketentechnik bewiesen. Bis dahin hatte die Vormachtstellung, in der sich die USA seit der Erfindung der Atombombe wähnten, zu einer Stagnation des amerikanischen Raketenprogramms geführt. Es wurde keine Notwendigkeit gesehen, die neue Technologie vehement voran zu treiben. Erst das stete Piepsen Sputniks, der direkte Beweis sowjetischer Überlegenheit auf dem Gebiet der Raketentechnik, ließ die USA aus ihrem technologischen Dornröschenschlaf erwachen. Es war der Beginn des sogenannten Space Race, das am 21. Juli 1969 in der Landung von Apollo 11 auf der Mondoberfläche gipfelte. Die Arbeit widmet sich zunächst der populärkulturellen Entstehungsgeschichte des Raumfahrtgedankens und untersucht seine politische Urbarmachung im Zuge des Kalten Krieges. Die Mondlandung als Gipfel des Space-Race ist in diesem Zusammenhang ein beispielhaftes Forschungsobjekt. Deshalb untersuch die Arbeit die Darstellung der Mondlandung in der Fernsehberichterstattung der USA und der BRD. Die Untersuchung zeigt wie sehr Fernsehen und Raumfahrt voneinander profitierten, was letztlich zu einer Symbiose beider Akteure und schließlich zur Nutzung der Raumfahrt als Erzeuger eines sozial-integrativen Moments führte. Dabei handelt es sich um einen grundlegenden Bestandteil von Raumfahrt, der sich bist heute nachweisen lässt.