Zur Benennung räumlicher Relationen stehen nur wenige Ausdrücke der Sprache zur Verfügung. Wie gelingt es uns, perzeptive und sprachliche Repräsentationen so aufeinander abzubilden, dass das sprachliche Lokalisieren eines wahrgenommenen Objektes möglich wird? In welcher Beziehung stehen räumliche Wahrnehmung und raumbezogene Sprache? Ausgehend von der Annahme, dass die Benennung einer wahrgenommenen Richtungsrelation stets einen Kategorisierungsprozess, die Zuordnung zu einer kognitiven Kategorie, beinhaltet, identifiziert Constanze Vorwerg Faktoren, die die Kategorisierung einer wahrgenommenen Richtungsrelation determinieren. Sie gibt einen Überblick über die empirische Befundlage und die theoretischen Modellvorstellungen als Grundlage perzeptiver und sprachlicher Lokalisationen und zeigt, dass räumliche zugleich auch als kategoriale Bezugssysteme dienen können. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass die Richtung als qualitativ variierende Attributdimension aufgefasst werden kann. Auf der Basis experimenteller Ergebnisse ermittelt und diskutiert sie Einflussfaktoren auf die Kategorisierung von Richtungsrelationen, u.a. den neu gefundenen Neigungseffekt.
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