+++Segler sind nicht nur Träumer+++
Die Welt der Segler ist von unendlicher Weite. Ihre Reviere reichen vom Steinhuder Meer bis zum Pazifik.
Wem das eine zu fad ist, das andere jedoch zu entlegen, findet vielleicht Gefallen an einer See, die
naheliegend und abenteuerlich zugleich ist: die
Ostsee
„Raus ins Blaue“ hat sich Bastian Hauck mit seinem fünfzig Jahre alten Boot TADORNA gewagt und…mehr+++Segler sind nicht nur Träumer+++
Die Welt der Segler ist von unendlicher Weite. Ihre Reviere reichen vom Steinhuder Meer bis zum Pazifik.
Wem das eine zu fad ist, das andere jedoch zu entlegen, findet vielleicht Gefallen an einer See, die
naheliegend und abenteuerlich zugleich ist: die Ostsee
„Raus ins Blaue“ hat sich Bastian Hauck mit seinem fünfzig Jahre alten Boot TADORNA gewagt und über
seinen fünfmonatigen Törn rund um die Ostsee einen spannenden Bericht verfasst, der im Delius Klasing
Verlag erschienen ist. „Unter Segeln nach St. Petersburg“ (so der Untertitel) war er im Mai 2008
aufgebrochen, die deutsche, polnische und baltische Küste entlang bis ins ehemalige Leningrad zu
segeln. Von dort ging es über Finnland, Åland, Schweden und Dänemark zurück. 3.095 Seemeilen hat er
zurückgelegt und dafür eine Karriere ausgeschlagen, die er stattdessen hätte machen können. Denn die
Leidenschaft fürs Segeln war mächtiger als alle gutbürgerliche Vernunft. „Segler sind Träumer.“
Mit diesem Satz beginnt Hauck seinen Bericht. Die Wahl der Überschrift ist gleichfalls charakteristisch für
diesen Abenteurer: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Stimmt, Segeln ist romantisch. Richtig ist aber auch,
dass man Romantik missversteht, wenn man sie mit Idylle gleichsetzt. Hauck erzählt in aller Ehrlichkeit
von seinen Bedenken und Ängsten, von schlechten Wettern und bösen Pannen – und von der Beinahe-
Havarie mit einem Öltanker in einer August-Nacht vor der südfinnischen Küste. Vor allem aber legt er
Zeugnis ab vom Glück der Freiheit, von den Schönheiten der Ostseelandschaften, von den Städten,
darunter so unbekannt gewordene Orte wie Gdansk, Kaliningrad und Klaipeda, die früher vertrauter
Danzig, Königsberg und Memel hießen. Und er berichtet von den Menschen, denen er begegnet, Neil aus
Neuseeland, seit 18 Jahren unterwegs, oder Katja aus Kaliningrad, die rasch gewonnene, noch rascher
zerronnene Liebe.
Nicht zuletzt aber zeigt Bastian Hauck eins: dass man nicht sein Leben träumen soll, sondern seine
Träume leben. Und dass dabei auch Diabetes kein Hinderungsgrund ist.