The revered New York Times bestselling author, recognized as America's greatest crime writer (Newsweek), brings back U.S. Marshal Raylan Givens, the mesmerizing hero of Pronto, Riding the Rap, and the hit FX series Justified.
With the closing of the Harlan County, Kentucky, coal mines, marijuana has become the biggest cash crop in the state. A hundred pounds of it can gross $300,000, but that's chump change compared to the quarter million a human body can get youespecially when it's sold off piece by piece.
So when Dickie and Coover Crowe, dope-dealing brothers known for sampling their own supply, decide to branch out into the body business, it's up to U.S. Marshal Raylan Givens to stop them. But Raylan isn't your average marshal; he's the laconic, Stetson-wearing, fast-drawing lawman who juggles dozens of cases at a time and always shoots to kill. But by the time Raylan finds out who's making the cuts, he's lying naked in a bathtub, with Layla, the cool transplant nurse, about to go for his kidneys.
The bad guys are mostly gals this time around: Layla, the nurse who collects kidneys and sells them for ten grand a piece; Carol Conlan, a hard-charging coal-mine executive not above ordering a cohort to shoot point-blank a man who's standing in her way; and Jackie Nevada, a beautiful sometime college student who can outplay anyone at the poker table and who suddenly finds herself being tracked by a handsome U.S. marshal.
Dark and droll, Raylan is pure Elmore Leonarda page-turner filled with the sparkling dialogue and sly suspense that are the hallmarks of this modern master.
With the closing of the Harlan County, Kentucky, coal mines, marijuana has become the biggest cash crop in the state. A hundred pounds of it can gross $300,000, but that's chump change compared to the quarter million a human body can get youespecially when it's sold off piece by piece.
So when Dickie and Coover Crowe, dope-dealing brothers known for sampling their own supply, decide to branch out into the body business, it's up to U.S. Marshal Raylan Givens to stop them. But Raylan isn't your average marshal; he's the laconic, Stetson-wearing, fast-drawing lawman who juggles dozens of cases at a time and always shoots to kill. But by the time Raylan finds out who's making the cuts, he's lying naked in a bathtub, with Layla, the cool transplant nurse, about to go for his kidneys.
The bad guys are mostly gals this time around: Layla, the nurse who collects kidneys and sells them for ten grand a piece; Carol Conlan, a hard-charging coal-mine executive not above ordering a cohort to shoot point-blank a man who's standing in her way; and Jackie Nevada, a beautiful sometime college student who can outplay anyone at the poker table and who suddenly finds herself being tracked by a handsome U.S. marshal.
Dark and droll, Raylan is pure Elmore Leonarda page-turner filled with the sparkling dialogue and sly suspense that are the hallmarks of this modern master.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.01.2013Bücher Er ist inzwischen 87, wirkt nach mehr als vierzig Romanen kein bisschen müde, und sein Held, dem der Revolver locker sitzt, würde vermutlich sofort ziehen, wenn man "Raylan" (Suhrkamp, 19,95 Euro) mit diesem deutschen Spießerbegriff einen "Krimi" nennen würde. Nur weil in Elmore Leonards Roman ein Marshal ermittelt, weil in Kentucky viel Dope an- und wenig Kohle abgebaut wird und auch noch eine Krankenschwester mit Spendernieren handelt, geht es nicht zu wie beim "Tatort". Allerdings hat Leonard diesmal ein paar Handlungsfäden zu viel verknüpfen wollen. Doch selbst ein etwas schwächeres Leonard-Buch lohnt unbedingt die Lektüre.
pek
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.03.2013DIE KRIMIKOLUMNE
Ein Wanderer zwischen Papier und Bildschirm: „Raylan“
„Video Killed The Radio Star“, das weiß seit diesem blöden Nummer-1-Hit ja jeder. Aber was hat das Fernsehen eigentlich mit dem Romanhelden gemacht? Zumal jetzt ja alle Welt ständig behauptet, der „Balzac des 21. Jahrhunderts“ schriebe heute keine Bücher mehr, sondern Serien?
„In dem Moment, als die Kamera der Porträtmalerei den Pflock ins Herz rammte, ermordete das Fernsehen den Gesellschaftsroman“, hatte Jonathan Franzen noch 1996 in einem Aufsatz gegreint. 2011 arbeitete er dann fieberhaft daran, seinen Bestseller „Die Korrekturen“ in eine Serie mit Ewan McGregor zu verwandeln. Aber blöd – HBO wollte sie am Ende dann doch nicht kaufen.
Das war allerdings noch immer das klassische Verfahren: Ein Autor schreibt ein Buch, und dann verkauft er die Filmrechte. Ja, Franzen wurde bei Castings gesichtet und erzählte in Interviews, dass er sich fürs neue Medium auch Hintergrundgeschichten ausdachte und kleinere Figuren größer machte. Grundsätzlich floss Inhalt hier aber nur in einer Richtung: Von der Seite auf den Screen. Bei „Raylan“, dem neuen Roman von Elmore Leonard, lief das anders. Wobei auch der Krimi-Altmeister lange auf eher traditionellen Pfaden gewandelt ist: Seit 1953 hat er fast jedes Jahr ein Buch geschrieben (47 sind es mittlerweile insgesamt), jedes zweite wurde verfilmt und jedes vierte ein Filmklassiker. „Hombre“ zum Beispiel, mit Paul Newman als weißem Apachen, war 1967 einer der ersten Anti-Western. Oder das Tarantino-Meisterwerk „Jackie Brown“. Und „Out of Sight“ von Steven Soderbergh – die Liste ließe sich fortsetzen.
„Raylan“ dagegen ist kein Zelluloid gewordener Papiertiger, sondern ein echter Cowboy – und als solcher, na klar, Wanderer zwischen den Welten. Geboren wurde er als Nebenhandlung in den Büchern „Pronto“ und „Riding the Rap“ aus den Neunzigerjahren, erwachsen 2001 in der Geschichte „Fire in the Hole“. Inzwischen war der US-Marshal Hauptfigur, hatte sich aber eine dumme Schießerei geliefert und wurde daraufhin aus Miami zurück ins ländliche Kentucky versetzt. 2010 tauchte er dann plötzlich auf der anderen Seite der letzten „Frontier“ wieder auf: in einer Pilotfolge der Fernsehserie „Justified“ im US-Kabelsender FX.
Jetzt wurde die Sache interessant. Dass Givens nämlich von allen Seiten geliebt wurde, lag nicht nur am Charme seines Darstellers Timothy Olyphant, sondern vor allem, wie Kritiker immer wieder betonten: an Elmore Leonard. Man freute sich, dass in der Primetime endlich mal nicht nur die ewige Anwältin aus New York und der Berater aus dem Weißen Haus zu sehen waren, sondern das ganze Trashpersonal aus arbeitslosen Bergarbeitern, kleinen Marihuanafarmern und moralisch zwielichtigen Krankenschwestern.
Da war er, dieser präzise Leonard-Blick ins „andere“ Amerika, wo Pläne auch mal an schierer Blödheit scheitern, dafür aber in wunderbar lakonischen Dia- und Soziolekten geplappert wird. Was in der Übersetzung natürlich verloren geht: „Ich bin einer von den Guten“, sagt Raylan, „im Dienst habe ich sieben Mal auf Menschen geschossen, auf flüchtige Verbrecher, keine Frauen, keine Studenten, und alle sind tot.“ Kurz darauf knallt er dann doch eine nackte Frau ab.
So begann die mediale Transgression: Nach zwei äußerst erfolgreichen Staffeln „Justified“ stand „Raylan“ 2012 wieder auf dem Cover eines Buches. Das Fernsehen hatte den Romanhelden offensichtlich nicht getötet, im Gegenteil, die doppelte Staatsangehörigkeit tat ihm gut. Plötzlich sprangen Plotlines zwischen Papier und Bildschirm hin und her wie Funken zwischen verliebten Teenagern. „WWED“ hatten die Show-Autoren auf blauen Armbändchen stehen – „what would Elmore do“? Und während die Lehrlinge begierig Einfälle, Dialoge und Charaktere des Meisters aufsogen, saugte der einfach zurück. Boyd Crowder zum Beispiel, Raylans kriminelle Nemesis, muss in der Ursprungsgeschichte sterben. Da waren die Leute von FX nach Zuschauertests aber anderer Meinung: Der vom großartigen Südstaaten-Halunken Walton Goggins gespielte Boyd war zum Sterben einfach zu interessant. Jetzt erwacht er auf wundersame Weise auch in „Raylan“ wieder zum Leben.
Für sich genommen, würde „Raylan“ nicht zu den ganz großen Werken des Genre-Altmeisters Leonard gehören. Das Buch in der einen Hand, vier Staffeln „Justified“ in der anderen, Stifte und einen Stapel Post-It-Zettel auf dem Schoß – so ist es dann aber doch irgendwie genau das Werk, das das frühe 21. Jahrhundert verdient. Viel Vergnügen.
JAN FÜCHTJOHANN
Elmore Leonard: Raylan. Aus dem Englischen von Kirsten Riesselmann. Suhrkamp Verlag, Berlin 2013. 308 Seiten, 19,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Ein Wanderer zwischen Papier und Bildschirm: „Raylan“
„Video Killed The Radio Star“, das weiß seit diesem blöden Nummer-1-Hit ja jeder. Aber was hat das Fernsehen eigentlich mit dem Romanhelden gemacht? Zumal jetzt ja alle Welt ständig behauptet, der „Balzac des 21. Jahrhunderts“ schriebe heute keine Bücher mehr, sondern Serien?
„In dem Moment, als die Kamera der Porträtmalerei den Pflock ins Herz rammte, ermordete das Fernsehen den Gesellschaftsroman“, hatte Jonathan Franzen noch 1996 in einem Aufsatz gegreint. 2011 arbeitete er dann fieberhaft daran, seinen Bestseller „Die Korrekturen“ in eine Serie mit Ewan McGregor zu verwandeln. Aber blöd – HBO wollte sie am Ende dann doch nicht kaufen.
Das war allerdings noch immer das klassische Verfahren: Ein Autor schreibt ein Buch, und dann verkauft er die Filmrechte. Ja, Franzen wurde bei Castings gesichtet und erzählte in Interviews, dass er sich fürs neue Medium auch Hintergrundgeschichten ausdachte und kleinere Figuren größer machte. Grundsätzlich floss Inhalt hier aber nur in einer Richtung: Von der Seite auf den Screen. Bei „Raylan“, dem neuen Roman von Elmore Leonard, lief das anders. Wobei auch der Krimi-Altmeister lange auf eher traditionellen Pfaden gewandelt ist: Seit 1953 hat er fast jedes Jahr ein Buch geschrieben (47 sind es mittlerweile insgesamt), jedes zweite wurde verfilmt und jedes vierte ein Filmklassiker. „Hombre“ zum Beispiel, mit Paul Newman als weißem Apachen, war 1967 einer der ersten Anti-Western. Oder das Tarantino-Meisterwerk „Jackie Brown“. Und „Out of Sight“ von Steven Soderbergh – die Liste ließe sich fortsetzen.
„Raylan“ dagegen ist kein Zelluloid gewordener Papiertiger, sondern ein echter Cowboy – und als solcher, na klar, Wanderer zwischen den Welten. Geboren wurde er als Nebenhandlung in den Büchern „Pronto“ und „Riding the Rap“ aus den Neunzigerjahren, erwachsen 2001 in der Geschichte „Fire in the Hole“. Inzwischen war der US-Marshal Hauptfigur, hatte sich aber eine dumme Schießerei geliefert und wurde daraufhin aus Miami zurück ins ländliche Kentucky versetzt. 2010 tauchte er dann plötzlich auf der anderen Seite der letzten „Frontier“ wieder auf: in einer Pilotfolge der Fernsehserie „Justified“ im US-Kabelsender FX.
Jetzt wurde die Sache interessant. Dass Givens nämlich von allen Seiten geliebt wurde, lag nicht nur am Charme seines Darstellers Timothy Olyphant, sondern vor allem, wie Kritiker immer wieder betonten: an Elmore Leonard. Man freute sich, dass in der Primetime endlich mal nicht nur die ewige Anwältin aus New York und der Berater aus dem Weißen Haus zu sehen waren, sondern das ganze Trashpersonal aus arbeitslosen Bergarbeitern, kleinen Marihuanafarmern und moralisch zwielichtigen Krankenschwestern.
Da war er, dieser präzise Leonard-Blick ins „andere“ Amerika, wo Pläne auch mal an schierer Blödheit scheitern, dafür aber in wunderbar lakonischen Dia- und Soziolekten geplappert wird. Was in der Übersetzung natürlich verloren geht: „Ich bin einer von den Guten“, sagt Raylan, „im Dienst habe ich sieben Mal auf Menschen geschossen, auf flüchtige Verbrecher, keine Frauen, keine Studenten, und alle sind tot.“ Kurz darauf knallt er dann doch eine nackte Frau ab.
So begann die mediale Transgression: Nach zwei äußerst erfolgreichen Staffeln „Justified“ stand „Raylan“ 2012 wieder auf dem Cover eines Buches. Das Fernsehen hatte den Romanhelden offensichtlich nicht getötet, im Gegenteil, die doppelte Staatsangehörigkeit tat ihm gut. Plötzlich sprangen Plotlines zwischen Papier und Bildschirm hin und her wie Funken zwischen verliebten Teenagern. „WWED“ hatten die Show-Autoren auf blauen Armbändchen stehen – „what would Elmore do“? Und während die Lehrlinge begierig Einfälle, Dialoge und Charaktere des Meisters aufsogen, saugte der einfach zurück. Boyd Crowder zum Beispiel, Raylans kriminelle Nemesis, muss in der Ursprungsgeschichte sterben. Da waren die Leute von FX nach Zuschauertests aber anderer Meinung: Der vom großartigen Südstaaten-Halunken Walton Goggins gespielte Boyd war zum Sterben einfach zu interessant. Jetzt erwacht er auf wundersame Weise auch in „Raylan“ wieder zum Leben.
Für sich genommen, würde „Raylan“ nicht zu den ganz großen Werken des Genre-Altmeisters Leonard gehören. Das Buch in der einen Hand, vier Staffeln „Justified“ in der anderen, Stifte und einen Stapel Post-It-Zettel auf dem Schoß – so ist es dann aber doch irgendwie genau das Werk, das das frühe 21. Jahrhundert verdient. Viel Vergnügen.
JAN FÜCHTJOHANN
Elmore Leonard: Raylan. Aus dem Englischen von Kirsten Riesselmann. Suhrkamp Verlag, Berlin 2013. 308 Seiten, 19,95 Euro.
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