Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Politik - Thema: Sozialpolitik, Note: 2,0, Universität Trier, Veranstaltung: Seminar „Einkommensdisparitäten: Gesellschaftliche und politische Folgen“, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage dieser Arbeit lautet, inwiefern die vier Hartz-Reformen das wohlfahrtsstaatliche Spannungsverhältnis über die Implementierung von kommodifizierenden und die Rücknahme von dekommodifizierenden Elementen im Kontext der sozialstaatlichen Arbeitslosenversicherung im Sinne einer „Rekommodifizierung der Ware Arbeitskraft“ zu Gunsten des Arbeitsmarktes neuaustariert haben? Zur Beantwortung der Frage werden nach der theoretischen Herleitung des wohlfahrtsstaatlichen „Januskopfes“ und der Darlegung des leitbildlichen „aktivierenden Wohlfahrtsstaats“, einige selektive Elemente der vier Hartz-Reformen skizziert, um sie auf ihre „rekommodifizierende“ Wirkung und die entsprechenden Folgen für das wohlfahrtsstaatliche Spannungsverhältnis hin zu analysieren. Die Neuaushandlung der wohlfahrtsstaatlichen „[Pole] von Re- und De-Kommodifizierung“ im Zuge der vier Hartz-Reformen sind bis heute Gegenstand einer Kontroverse: Während von Seiten der Wirtschaft, angesichts einer seitdem deutlich verbesserten Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage, die Hartz-Reformen weitgehend begrüßt und die zukünftige Beibehaltung ihrer Linie gefordert wird, beklagen ihre Gegner nicht nur den „Beginn vom Ende des Sozialstaates“, auch die „Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse“ und die Verletzung der „klassischen Ziele des Wohlfahrstaates, v. a. das der Dekommodifizierung“ begründen einige Skepsis in der Arbeitsmarkt- und Sozialforschung.