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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Lüneburg (Fachbereich Kulturwissenschaften, Fach Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: Tod des Autors/Rückkehr des Autors?, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeit der Euphorie ist vergangen. Zumindest wenn man den Spiegel-Autoren Anne PETERSEN und Johannes SALTZWEDEL Glauben schenkt, die in ihrem Beitrag „Absturz der Netzpoeten“ ein Scherbengericht abhalten über die „schwindsüchtige[] Szene“ der Autoren (PETERSEN, SALTZWEDEL (2002), S. 178), die in den digitalen Medien, allen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Lüneburg (Fachbereich Kulturwissenschaften, Fach Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: Tod des Autors/Rückkehr des Autors?, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeit der Euphorie ist vergangen. Zumindest wenn man den Spiegel-Autoren Anne PETERSEN und Johannes SALTZWEDEL Glauben schenkt, die in ihrem Beitrag „Absturz der Netzpoeten“ ein Scherbengericht abhalten über die „schwindsüchtige[] Szene“ der Autoren (PETERSEN, SALTZWEDEL (2002), S. 178), die in den digitalen Medien, allen voran: dem World Wide Web, publizieren. Im WWW, heißt es, sähen viele nur eine „Probebühne für Unfertiges … Literarische Wert arbeit hingegen, so die stillschweigende Überzeugung, sollte man auch getrost nach Hause tragen und ins Regal stellen können.“ Dieser Attitüde folgend attestiert das Spiegel- Duo denn auch Mitschreibprojekten eine rührende „Hobby-Mentalität“ und „heitere[] Bedeutungslosigkeit“. Vernichtend ist die Einschätzung, ein digital publizierender Autor könne „heute nur noch Artist ohne Geldsorgen, verzweifelt armer Poet oder williger Schreibnovize sein“; ernst zu nehmende Poeten hingegen seien dem Buch verhaftet (ebd., S. 180).1 Dabei gab es keine Dekade zuvor durchaus eine veritable deutsche Szene interessierter Leser und Netz- Literaten, stimuliert durch die Ausbreitung des WWW und quasi als Nebenwirkung des „Internet-Literatur- Wettbewerbs“, den ZEIT, IBM, Radio Bremen und weitere Sponsoren ausgelobt hatten. Doch bereits nach drei Jahren war Schluss: Nach einer Umbenennung in „Pegasus“ wurde der Wettbewerb 1998 eingestellt (vgl. SUTER (2000c)). Überraschend kam dies nicht, hieß es doch in der der Zeitung, die den Wettbewerb mit aus gelobt hat: „Lesen im Internet ist wie Musikhören übers Telephon. … Literatur im Netz ist eine Totgeburt. Sie scheitert schon als Idee, weil ihr Widersinn womöglich nur noch von Hörspielen aus dem Handy übertroffen wird“ (BENNE (1998)). [...] 1 Die Häme und der Zynismus des Spiegel-Artikels sind evident. Dass die Autoren auf die Euphorie der Anfangszeit rekurrieren, in der das Ende des Buches proklamiert wurde, ist zulässig, wirkt jedoch als Kontrastierung im Jahre 2002 nicht als Neuigkeit, sondern als Aufguss des Altbekannten. Zudem scheint hier der Versuch stattzufinden, bestehende Vorurteile zu verifizieren. Diese Atti tüde ist nicht neu im Bereich digitaler Literatur; neu ist nur der an Schadenfreude gemahnende Ton, der eine kritische, aber offene Auseinandersetzung mit der Thematik als mindestens fragwürdig erscheinen lässt.