Die rasanten technischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte erwecken den Eindruck, als sei die Menschheit im Begriff, in ein radikal neues, ein Digitalzeitalter einzutreten. In diesem Buch wird gezeigt, dass vieles daran so neu nicht ist, wie es zunächst scheint. Mit der Digitalisierung realisiert sich vielmehr ein schon in der frühen Neuzeit keimender Traum einer universellen Quantifizierung und Metrisierung – und das in allen gesellschaftlichen Bereichen: so in der Ökonomie, der Verwaltung, der Öffentlichkeit, der Bildung bis hin zur Politik. Die Frage, inwieweit sich diese universellen Quantifizierungen und Metrisierungen in das Selbstverständnis der Menschen einschreiben und diese hiermit fortschreitend zu Abbildern der digitalen Strukturen machen (reale Avatare), stellt sich das Buch ebenso, wie es Faktoren aufweist, die sich gegen eine solche digitale Eingemeindung des Menschen sperren.