Da mir schon die phantastischen Romane von Bettina Belitz sehr gut gefallen haben, war es für mich eine Freude zu entdecken, dass sie auch Pferderomane schreibt. Bereits "Ein Schimmer von Glück" hatte mich vollkommen überzeugt, so dass ich mir "Saphir" nicht entgehen lassen konnte, auch wenn es sich
dabei nicht um eine Fortsetzung handelt.
Besonders hervorzuheben ist, dass sich die Autorin hier…mehrDa mir schon die phantastischen Romane von Bettina Belitz sehr gut gefallen haben, war es für mich eine Freude zu entdecken, dass sie auch Pferderomane schreibt. Bereits "Ein Schimmer von Glück" hatte mich vollkommen überzeugt, so dass ich mir "Saphir" nicht entgehen lassen konnte, auch wenn es sich dabei nicht um eine Fortsetzung handelt.
Besonders hervorzuheben ist, dass sich die Autorin hier in keiner Weise wiederholt. Sie gibt ihrer Protagonistin Roxy als Ich-Erzählerin sofort eine unverwechselbare Stimme. Roxy weiß nicht viel über ihre Vergangenheit, nur dass sie als kleines Kind in einem Wohnwagen hauste und Pferdekontakt hatte. In Pflegefamilien hat sie sich nicht zurecht gefunden und wohnt mittlerweile in einer betreuten WG mit anderen Jugendlichen. Sie ist verschlossen und reagiert auf Druck mit Aggressivität bis hin zur Prügelei, für die sie Sozialstunden aufgebrummt bekommt. Ausgerechnet auf dem Kastanienhof, einem noblen Turnierstall, soll sie den Sozialdienst ableisten. Was für andere Mädchen eine Freude wäre, macht Roxy Angst, denn durch ihre Vergangenheit sie ist sicher, alles was ihr gefällt, wird ihr wieder genommen werden...
Auf dem Kastanienhof trifft Roxy nicht nur auf das verstörte Vollblutpferd Saphir, zu dem sie eine instinktive Verbindung spürt. Um Saphir nahe zu kommen, muss sie dem Sohn des Stalleigners, Nolan, ihre Arbeitskraft anbieten, denn Saphir gehört ausgerechnet Nolans arroganter Freundin, die mit Saphir völlig überfordert ist.
Dass die Autorin selbst Pferdeverstand und -erfahrung hat, merkt man in jeder Zeile. Nicht nur fängt sie die versnobte Turnierstall-Atmosphäre wunderbar amüsant ein. sondern sie lässt die Pferde authentisch reagieren und vermittelt nebenbei noch Grundsätze des pferdegerechten Umgangs nach Horsemanship-Prinzipien.
Als sich die Situation um den panischen Saphir immer mehr zuspitzt, muss Roxy über ihren Schatten springen, um ihm zu helfen. Wird es ihr für Saphir gelingen, sich der Gefahr, seelisch verletzt zu werden aussetzen und sich Nolan, auf dessen Hilfe sie angewiesen ist, anzunähern?
Auch die Nebenfiguren des Romans wie Roxys Betreuer Steffen oder der Horseman Ray haben mir gutgefallen. Fazit: Ein gelungener Roman sicher nicht nur für junge und ältere Pferdfreunde, dem ich gern noch viel länger gefolgt wäre.