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Unverhältnismäßig? Verfassungsfeindlich? Moralistisch? Kriminell? Die aktuellen Erscheinungsformen des zivilen Ungehorsams sind enorm umstritten. Doch was zeichnet zivilen Ungehorsam eigentlich aus? Rechtfertigen «Klimakleber*innen», Bauernproteste und Reichsbürger*innen zu Recht ihr Handeln mit diesem Begriff? Wir brauchen dringend eine überzeugende und allgemeinverständliche Theorie des zivilen Ungehorsams - und die preisgekrönte Rechtswissenschaftlerin Samira Akbarian hat sie uns geliefert. Die Potenziale des zivilen Ungehorsams für unsere Demokratie liegen gerade in seinen Gefahren: indem…mehr

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Produktbeschreibung
Unverhältnismäßig? Verfassungsfeindlich? Moralistisch? Kriminell? Die aktuellen Erscheinungsformen des zivilen Ungehorsams sind enorm umstritten. Doch was zeichnet zivilen Ungehorsam eigentlich aus? Rechtfertigen «Klimakleber*innen», Bauernproteste und Reichsbürger*innen zu Recht ihr Handeln mit diesem Begriff? Wir brauchen dringend eine überzeugende und allgemeinverständliche Theorie des zivilen Ungehorsams - und die preisgekrönte Rechtswissenschaftlerin Samira Akbarian hat sie uns geliefert. Die Potenziale des zivilen Ungehorsams für unsere Demokratie liegen gerade in seinen Gefahren: indem er Defizite in demokratischen Verfahren aufzeigt, Teilhabebedingungen infragestellt und uns den Spiegel vorhält. Recht zu brechen, so zeigt Samira Akbarian, kann daher gerade der Verwirklichung demokratischer Ideale dienen. Die Auffassung, dass ziviler Ungehorsam Demokratie und Rechtsstaat schadet, müssen wir demnach hinterfragen. Es geht nicht darum, alle Arten des zivilen Ungehorsams zu rechtfertigen, sondern zu lernen, seine demokratischen Äußerungen von autoritären zu unterscheiden. Akbarians These lautet, dass gelingende Formen des zivilen Ungehorsams als «Verfassungsinterpretation» verstanden werden sollten. In ihrem Buch erläutert sie diese überraschende These und erklärt, wie ziviler Ungehorsam eine direkte demokratische Einflussnahme ermöglicht, die Ungleichgewichte in politischen Verfahren ausgleichen kann.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Samira Akbarian ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ihre Forschungsarbeit über den zivilen Ungehorsam wurde mit dem Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung, dem Merkur-Preis für herausragende Dissertationen und dem Werner Pünder-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen
"Die Juristin Samira Akbarian legt eine Theorie des politischen Rechtsbruchs vor. Ihr Fazit: Ungehorsam zeigt die Defizite des demokratischen Verfahrens auf - und kann zu seiner Weiterentwicklung beitragen."
Bestenliste September von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk Kultur

"Die Rechtsphilosophin Samira Akbarian erklärt, was auf den Barrikaden geschieht."
stern, Stephan Maus

"Lässt sich als Plädoyer lesen, Dissens und Störung nicht zu fürchten, sondern als Teil einer lebendigen Demokratie zu sehen."
Philosophiemagazin, Jana Glaese

"Fordert für zivilen Ungehorsam ein 'inklusives und dynamisches Verfassungsverständnis'"
SPIEGEL, Florian Kappelsberger

"Ein juristisch präzise argumentierender und mit konkreten Fallbeispielen aus der jüngeren Rechtsgeschichte operierender Theorieentwurf zum zivilen Ungehorsam, der auch klare Positionierungen nicht scheut. ... Eine wertvolle Hilfe im gegenwärtigen Debattenhickhack."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Joseph Hanimann

"Untersucht die Bedeutung und Legitimität zivilen Ungehorsams in modernen Demokratien."
FAZ-Bücherpodcast, Kira Kramer

"Akbarian hat ein kenntnisreiches Buch geschrieben, sie nimmt die Leser in ruhigem Ton mit auf eine Reise des zivilen Ungehorsams durch Rechtstheorie und politische Theorie."
ZEIT, Frauke Rostalski

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensent Till Schmidt empfiehlt Samira Akbarians sehr theoretische, aber aufschlussreiche Studie über zivilen Ungehorsam, die im Grunde eine Verteidigung desselben ist, so Schmidt - allerdings fernab von "Bewegungsromantik" und Verherrlichung von Transgression, sondern ganz nüchtern auf der Rechtsgrundlage der Verfassung. Denn ziviler Ungehorsam sei für die Frankfurter Juristin, solange er gewaltfrei verlaufe und auf den rechtlich verankerten Prinzipien Gleichheit und Freiheit basiere - worunter etwa Aktionen der Letzten Generation fallen, Aktionen von "völkischen Reichsbürgern" hingegen nicht - letztlich als "Verfassungsinterpretation" zu begreifen und somit nicht illegal oder revolutionär. Für den Kritiker bringt Akbarian mit solcherlei "analytisch-ethischen Pointen" Klarheit in die Debatte.

© Perlentaucher Medien GmbH