Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Seminar für Neuere Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 1751 kehrte der aus Stuttgart stammende Jurist Johann Jacob Moser (1701–1785) nach 15-jähriger Abwesenheit in seine Heimatstadt zurück, um dort das Amt des Rechtsberaters der württembergischen Landstände anzutreten. Als er 19 Jahre später offiziell wieder daraus verabschiedet wurde, hatte er bereits seit einigen Jahren den Großteil seines Einflusses auf die Landstände und deren Politik gegenüber Herzog Carl Eugen (1728/1737–1793) verloren. Während dieser Zeit spielte sich der württembergische Ständekonflikt ab, in dem Moser zunächst eine wichtige Rolle einnahm, an dessen Ende er sich jedoch resigniert ins Privatleben zurückziehen musste, was auf den ersten Blick überrascht. Denn immerhin waren die Landstände, in deren Diensten Moser offiziell stand, ‚siegreich‘ aus der Auseinandersetzung mit dem Herzog hervorgegangen. In dieser Arbeit soll daher der Frage nachgegangen werden, warum Moser schließlich sein Amt verlor. Am Anfang wird in Kapitel I zunächst ein Überblick über die Funktionsweise und Rechtsstellung der württembergischen Landstände gegeben; denn um Mosers Rolle im Ständekonflikt verstehen zu können, muss man die institutionellen Bedingungen kennen, mit denen er es zu tun hatte. Ferner ist für eine Darstellung der diesbezüglichen Verhältnisse in Württemberg während Mosers Amtszeit auch ein Blick auf die württembergische Politik der Jahre vor 1751 notwendig. Analoges gilt für die Zusammenfassung von Mosers Leben und Werk in Kapitel II. Schließlich sind in Kapitel III die ‚äußeren‘ Ereignisse zu skizzieren, die sich von 1751 bis 1770 in der württembergischen Politik beziehungsweise in der Interaktion zwischen Herzog und Landschaft abspielten, wobei das Augenmerk vor allem auf Mosers Rolle liegen wird. Daraufhin sind auf der Grundlage von Mosers eigenen Äußerungen seine persönlichen Positionen in den Problembereichen des Ständekonflikts darzustellen, um schließlich in einem dritten Schritt die Frage zu beantworten, inwiefern diese Positionen zu Mosers ‚Schicksal‘ beitrugen.