Schutzverantwortung und Intervention besaßen zentrale politische Bedeutung in der Frühen Neuzeit. Leitfrage des Bandes ist, ob es neben dem Recht auch eine Pflicht zur Intervention gab. Dies lenkt den Blick auf das Verhältnis der Schutzverantwortung zu Sicherheit und Reputation, das im Mittelpunkt der Beiträge steht. Zeitlich reichen sie vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Monarchische Schutzpflichten werden ebenso thematisiert wie bündische, konfessionelle Legimitationen und Motive ebenso wie solche, die auf Klientel- und Vertragsbeziehungen sowie Wahlvorgängen beruhen. Ein wichtiges Resultat ist ein vertieftes Verständnis von Reputation, die hier als politischer Leitfaktor erstmals übergreifend unter Bezug auf sich wandelnde Sicherheitsverständnisse untersucht wird.