Dem Faschismus geht es gut - er ist Meme, Konsumgut und Gefühlswelt geworden. Seine Gewaltträume und Männerphantasien finden im Netz ein perfektes Biotop. Rechte Agitator*innen schaffen marktfähige Gefühlsmuster, die von YouTube und den Parlamenten bis auf die Straße reichen. Sie bauen anziehende Gegenrealitäten - und gewinnen damit Wahlen, Follower und Publikum. Von GamerGate bis Halle, »großer Austausch« bis »Corona-Lüge« - Simon Strick untersucht die affektiven Strategien rechter Akteur*innen. Zahlreiche Analysen zeigen, wie sie Gefährdungsgefühle für Weiße und Männer populär und anschlussfähig machen: Dieser Faschismus spricht die Sprache der Risikogesellschaft und manipuliert effektiv demokratische Öffentlichkeiten. Distanzierung ist kein Mittel gegen diese rechte Gefühlsrevolution. Auf Rechte Gefühle muss kollektiv und affektiv geantwortet werden.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Ingo Arend hält das Buch des Medienforschers Simon Strick für die umfangreichste und klügste Darstellung des zeitgenössischen Faschismus und seiner Plattformen. Dass sich das Bild vom dumpfen Fascho längst überholt hat und einem "reflexiven" digitalen Faschismus Platz gemacht hat, illustriert der Autor laut Arend anhand von 15 "Screenshots", Strategien der digitalen Kulturkämpfer von rechts. Sichtbar werden für Arend die veränderten Anforderungen an die Wahrnehmung neuer rechter Strategien. Dass der Autor keine konkrete Gegenstrategie vorzulegen weiß, mindert für Arend nicht das Verdienst Buches.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die politische Brisanz, Breite und Aktualität der von Strick illustrierten Zusammenhänge legt nicht nur Medienkulturwissenschaftler_innen die Lektüre nahe, sondern allen, die sich mit sozialen Medien und digitalen Alltagskulturen in Hochschullehre und Forschung sowie in Schulunterricht und politischer Bildungsarbeit auseinandersetzen. Sophie G. Einwächter, MEDIENwissenschaft, 1 (2023) »Eine sehr empfehlenswerte Lektüre.« György Szell, Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau, 84 (2022) O-Ton: »Warum die transfeindliche Debatte einfach nicht verstummt« - Simon Strick bei Spiegel online am 14.08.2022. O-Ton: »Die 'Alternative Rechte' funktioniert wie eine große Wanderbaustelle« - Simon Strick im Interview bei WDR5 am 02.05.2022. O-Ton: »Dem Faschismus geht es gut - er ist Meme, Konsumgut und Gefühlswelt geworden« - Simon Strick im Interview auf https://blog.fairness-stiftung.de am 01.04.2022. O-Ton: »Die Rechten möchten Debatten gezielt mit Emotionen aufladen« - Simon Strick im Politische-Runde-Podcast am 08.03.2022. O-Ton: »Der rechte Kulturkampf will das Klima der Gesellschaft ändern« - Simon Strick im Interview bei der Frankfurter Rundschau am 22.02.2022. O-Ton: »Die Figur des leidenden Mannes nahe dem Nervenzusammenbruch ist heute eine, die auch von Rechten, die von Neofaschisten im Netz bespielt wird« - Simon Strick im Gespräch bei BR-Zündfunk am 23.01.2022. »Beeindruckende Studie.« Christoph Raetzsch, Medien & Kommunikation, 69/4 (2021) O-Ton: »Die Neue Rechte ist eine der besten Kommunikationsagenturen« - Simon Strick im Interview bei Telepolis am 12.10.2021. »Strick [zeigt]: Rechtes Denken und Fühlen ist nicht irgendwo anders, sondern mitten unter und sehr oft wohl auch in uns.« Ariane Rüdiger, http://anderewirtschaft.arianeruediger.de, 05.10.2021 »Simon Strick präsentiert ein lesenswertes Panorama der Präsenz 'rechter' Gefühle, Themen und Aktionen im Internet. Lesenswert sind - das ist bei wissenschaftlichen Büchern selten der Fall - auch die Fußnoten.« Norbert Reichel, https://demokratischer-salon.de, 30.09.2021 O-Ton: »Die rechte Medienmaschine aus der digitalen Geschichte heraus erklären« - Simon Strick im Videocast bei The Failure of Knowledge - Knowledges of Failure am 30.09.2021. O-Ton: »Arme weiße Männer« - Simon Strick im Interview bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung am 26.09.2021. »Seine zentrale These, dass die alternative Rechte versucht, die Räume im vorpolitischen Raum zu besetzen und über soziale Medien ein neues kollektives Bewusstsein zu schaffen, hat Simon Strick in seinem reich illustrierten Buch gut belegt. Seine Warnung, dass dieser Entwicklung nicht allein mit Faktenchecks begegnet werden kann, sollte nicht ungehört verklingen.« Gerhard Klas, SWR 2 - Lesenswert, 23.09.2021 »Strick schreibt explizit in der ersten Person, nämlich als jemand, dessen eigene akademische Position als rassismuskritischer Genderforscher im Fadenkreuz des rechten Kulturkampfs steht. Wer die gegenwärtige Rechte und ihr digitales 'emotioneering' verstehen will, kommt um seine Lektüre nicht herum.« Roland Meyer, cargo, 51 (2021) O-Ton: »Das Spiel um Aufmerksamkeit« - Simon Strick im Interview bei der taz am 01.09.2021. O-Ton: »Faschismus kommt als Schwarmbewegung von unten wieder« - Simon Strick im Interview bei SPIEGEL online am 08.08.2021. »Stricks geballte Ladung an Information, Deutung und Theorie [ist] die wohl intelligenteste und umfassendste Darstellung des zeitgenössischen Faschismus und seines fundamentalen Gestaltwandels [...]. Pflichtlektüre für alle Nie-Wieder-Strategen!« Ingo Arend, Deutschlandfunk Kultur, 02.08.2021 »Die Botschaft des Buchs ist eindeutig: Auf Rechte Gefühle muss kollektiv und affektiv geantwortet werden!« Oliver Neumann, www.lehrerbibliothek.de, 18.07.2021 »Dieses Buch behandelt die emotionalen Anziehungskräfte, ihre Weltbilder, Affekte und Ideologemen, die der Faschismus dem digitalen Raum und seinen Möglichkeiten angepasst hat.« Michael Lausberg, www.scharf-links.de, 18.07.2021 O-Ton: »Die Antwort war Frauenhass« - Simon Strick im Interview mit dem Schweizer Tagesanzeiger am 15.07.2021. O-Ton: »Alte Tränen in neuen Schläuchen« - Simon Strick bei Deutschlandfunk Kultur am 10.07.2021. O-Ton: »Ein unglaublich weißes Jahrzehnt« - Simon Strick im Interview über rechtsextreme Nostalgie mit der Amadeu-Antonio-Stiftung am 06.07.2021. O-Ton: »Die Strategien der Insta-Nazis: Hans Bausch-Mediapreis für Simon Strick« - Simon Strick im Interview für SWR Aktuell am 20.05.2021. Besprochen in: http://www.christa-tamara-kaul.de, 8 (2021) IDA-NRW, 3 (2021) InfoDienst Migration, 4 (2021) https://gucklocher.de, 10.12.2021, Jannick Griguhn https://kallaxa.com, 22.02.2022 http://newfascismsyllabus.com/, 30.08.2022