Die Umfeld Bedingungen der Versicherungsbranche unterliegen seit mehr als über einem Jahrzehnt einem fortwährenden und dramatischen Wandel. Dieser Wandel drückt sich zum einen Teil in beobachtbaren, langanhaltenden Mega-Trends, zum anderen Teil aber auch in unerwarteten Strukturbrüchen aus. Mehr denn je stellen diese Veränderungen die Versicherungsunternehmen vor große Herausforderungen. Deregulierung und Wettbewerbsintensivierung haben dazu geführt, dass sich Versicherer zunehmend über ihre Produkte und Tarife differenzieren müssen und diese zu einem zentralen wettbewerbspolitischen Instrument geworden sind. Das Versicherungsprodukt ist das abstrakte Dauerschutzversprechen in die Zukunft für den Versicherungsnehmer. Dabei handelt es sich um eine auf hohes Vertrauen ausgerichtete Dienstleistung, denn erst im Schaden- bzw. dem Leistungsfall erkennt der Kunde die Qualität des abgeschlossenen Versicherungsproduktes. Konzentriert auf die Gewinnung zusätzlicher Marktanteile sowie die Stärkung der Wettbewerbsposition auf Basis einer hochdifferenzierten Produktpalette nehmen Versicherungsunternehmen Komplexität und deren Konsequenzen billigend in Kauf. Primär treten diese als ungeplante Kosten prozess- und funktionsübergreifend auf, welche sich nur mittels einer explizit formulierten Prozesskostenberechnungen beziffern und zuordnen lassen. Ein Nachweis der ursächlichen Zugehörigkeit dieser Kosten zur Komplexitätsentwicklung und damit zur Verschlechterung der Wertschöpfung, erfordert die Konzentration auf den Aspekt "Kosten von Komplexität" - ein Aspekt, der in der analytischen Diskussion bisher nur untergeordnet behandelt wurde. Ein Vergleich mit der Automobilindustrie liefert interessante Ansätze. Es zeigt sich, dass der Faktor Komplexität sowie das Management von Komplexität sehr stark die operative Gestaltung von Produkten und Geschäftsmodellen prägt. Ähnlich wie in der Versicherungsbranche treiben im Wesentlichen die Produkte die Komplexität und damit einhergehend die Ineffizienzen entlang der Wertschöpfungsketten. Die vorliegende empirische Untersuchung greift diese Thematik auf und zeigt erste Ansätze der Optimierung. Das Buch richtet sich insbesondere an die Führungs- und Fachkräfte in der Versicherungswirtschaft, an Unternehmensberatungen als auch an Studenten der Wirtschaftswissenschaften.
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