Steffi von Wolff begleitet mich mit ihren Büchern bereits seit vielen Jahren. Obwohl ich fast jedes Buch von ihr im Regal stehen habe, habe ich jedoch noch nicht alle gelesen - so auch "ReeperWahn". Jetzt sollte es jedoch endlich an der Zeit sein und meine Erwartungen waren hoch. Diese wurden zwar
nicht ganz erfüllt, allerdings wurde ich von der Geschichte dennoch an einigen Stellen gut…mehrSteffi von Wolff begleitet mich mit ihren Büchern bereits seit vielen Jahren. Obwohl ich fast jedes Buch von ihr im Regal stehen habe, habe ich jedoch noch nicht alle gelesen - so auch "ReeperWahn". Jetzt sollte es jedoch endlich an der Zeit sein und meine Erwartungen waren hoch. Diese wurden zwar nicht ganz erfüllt, allerdings wurde ich von der Geschichte dennoch an einigen Stellen gut unterhalten.
Nachdem ich schon einige Bücher von der Autorin gelesen habe, war ich bereits auf ihren oftmals recht flapsigen Schreibstil vorbereitet. Ich mag dabei die Art und Weise, wie sie ihren Figuren Leben verleiht, wie sie die Dialoge gestaltet und erst recht ihren Humor. Doch ausgerechnet der Humor, den ich bei der Autorin normalerweise so schätze, ist bei "ReeperWahn" so gar nicht bei mir angekommen, was ich unglaublich schade finde. Es gab zwar die ein oder andere Situation, bei der ich auch lachen, bzw. schmunzeln musste, allerdings ist dies kein Vergleich zu anderen Büchern, bei denen ich quasi ein Dauergrinsen auf den Lippen hatte. Vieles war mir einfach nur zu überspitzt und somit konnte ich auch nicht so auf die Geschichte einlassen, wie ich es gern gewollt hätte. Dennoch ist die Geschichte alles andere als schlecht, man sollte sich lediglich von Anfang an bewusst sein, dass hier ein anderer Humor geboten wird, als man ihn vielleicht durch andere Werke kennt.
Wie bereits erwähnt, sind die Figuren wirklich gut getroffen worden und konnten mich zum Großteil begeistern. Gerlinde, Peggy, Heidi, Liesel und Brigitte sind in vielerlei Hinsicht grundverschieden und konnten mich dennoch auf ihre ganz eigene Art von sich überzeugen - auch wenn ich das ein oder andere Mal Mitleid mit ihnen hatte, da sie oftmals lediglich als naive Hausmütterchen dargestellt wurden und nicht wie starke Frauen, die mitten im Leben stehen. Die fünf Frauen arbeiten bei einem Erotik-Magazin und wollen ihren Chef, der meistens nur als schwer zu ertragender Choleriker in Erscheinung tritt, unbedingt los werden, damit das Arbeiten wieder unbeschwerter wird. Für sie kommt nur eine Möglichkeit in Frage: Mord! Aber wie will man das anstellen, wenn man sich selbst nicht die Finger schmutzig machen möchte?!
Die Idee, ihren Chef loszuwerden ist sicherlich ganz gut durchdacht, allerdings musste ich bereits sehr früh feststellen, dass das Buch so gar nicht zu den bisherigen Büchern der Autorin passen wollte und somit hatte ich auch das ein oder andere Problem, mich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen. Mir ist klar, dass Geschichten aus dem Genre oftmals sehr speziell und überspitzt sind, allerdings mochte ich auch immer das Gefühl, dass sich eine solche Geschichte tatsächlich irgendwo auf der Welt abspielen könnte. Bei "ReeperWahn" kam dieses Gefühl nicht in mir auf, was auch der Grund dafür ist, dass mich dieses Buch nicht restlos begeistern konnte. Es ist sicherlich kein Fehlkauf gewesen und ich habe auch die Lesestunden nicht bereut, aber dennoch hat mir bei der Geschichte der berühmte rote Faden gefehlt, sodass ich das Buch lediglich als "nett" bezeichnen kann. Dies hört sich jetzt vielleicht negativ an, ist es aber gar nicht, denn als Zweitbuch ist die Geschichte geradezu optimal.
Die Covergestaltung ist knallig und schön, wenn auch sehr minimalistisch, was mich jedoch nicht sonderlich gestört hat - ganz im Gegenteil. Die Kurzbeschreibung ist gelungen und hat mich auf die Geschichte neugierig gemacht. Allerdings finde ich auch, dass stellenweise fast schon zu viele Details genannt wurden.
Insgesamt hat mir "ReeperWahn" im Großen und Ganzen mit Abstrichen gut gefallen, allerdings muss ich auch zugeben, dass mir der Humor der früheren Romane der Autorin nicht immer gefallen hat. Dies wurde allerdings mit interessanten und vielseitigen Figuren ausgeglichen, sodass ich die Geschichte als Zweitbuch durchaus empfehlen möchte.