Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Seminararbeit soll der Fragestellung „Reflektiert Gerhart Hauptmann in seinem Werk „Bahnwärter Thiel“ die veränderten Lebensbedingungen durch den technischen Fortschritt zur Zeit der Industrialisierung?“ anhand von expliziten Beispielen nachgegangen werden. Anfänglich werde ich für ein besseres Verständnis die gesellschaftlichen Folgen der Industriellen Revolution skizzieren, bevor ich überprüfe, ob diese in der Novelle, die 1888 erschienen ist, thematisiert werden. Die Auseinandersetzung mit der psychischen Verfassung des Protagonisten Thiels sowie mit der Sprach-, Symbol- und Motivgestaltung des Textes stehen dabei im Mittelpunkt. Am Ende werde ich kurz den Bezug dessen zur epochalen Einordnung aufzeigen. Der hinterlassene Text von Gerhart Hauptmann besitzt ohne Frage bis heute einen besonderen Stilcharakter, der viele Rätsel aufgibt und den Lesern nicht gleich eine eindeutige Interpretationslenkung aushändigt. „Spiegelt Hauptmann das Leben der Gesellschaft im ausgehenden 19.Jahrhundert durch das Medium der Literatur wider?“ „Möchte er auf die Folgen einer fehlenden Technikphilosophie, die die Frage ,Führen technologische Innovationen immer zu einem besseren Leben oder kann Technik auch gefährlich werden und uns beherrschen‘ stellt, aufmerksam machen?“ Als wissenschaftliche Grundlage zur Klärung dieser Fragen dient primär Hauptmanns novellistische Studie „Bahnwärter Thiel“. Aber auch andere Autoren und ihre Arbeiten, unter anderem Lothar Wieses „Gerhart Hauptmann“, Markus Krauses „Poesie & Maschine“, Rolf Füllmanns „Einführung in die Novelle“, Silvia Nögers „Technikbewertung und Technikbewältigung in der deutschsprachigen Literatur seit 1850“5 sowie Oswald Spenglers „Der Mensch und die Technik“ sollen zur Beantwortung der Fragestellung herangezogen werden, um Fachleute und deren Meinungen zu integrieren.