Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit seinem 1985 erschienen Debütroman "Less than zero" gilt Bret Easton Ellis als einer der Vorreiter des postmodernen Adoleszenzromans. Zwei Jahre später veröffentlichte der damals 23jährige Collegestudent seinen zweiten Roman "The rules of attraction". Die „völlig tabulose Darstellung von Sexualität, Alkoholismus und Drogenexzessen“ und die „Techniken einer filmischen Schreibweise, die durch schnelle Schnittfolgen und rasante Dialoge bestimmt wird“, ernteten vor allen Dingen von älteren LeserInnen erbitterte Proteste. Dieser neuen Gattung des Adoleszenzromans und deren AutorInnen – neben Ellis zählten z. B. auch Jay McInerney, Michael Chabon und Tama Janowitz zu den so genannten „angry young americans“ – wurde der Vorwurf gemacht, dass sie den „unausgesprochenen Konsens [unterlaufen], der sich seit 1968 in weiten Teilen des Jugendliteraturbetriebs durchgesetzt hat, nach dem Jugendliteratur primär der Gesellschaftskritik [...] zu dienen und zumindest ein paar richtige Handlungsweisen für den Alltag zu vermitteln hatte“. In meiner Arbeit möchte ich anhand von Bret Easton Ellis´ Biographie und Textbeispielen aus The rules of attraction aufzeigen, dass Ellis in seinem Roman, der in den 80ern spielt, einer Dekade, die er selbst als ein „ausgesprochen hässliches Jahrezehnt“ bezeichnet, durchaus Gesellschaftskritik mit Hilfe einer schonungslosen Reflexion betreibt. Dabei werde ich vor allen Dingen auf die Kultur des Amerikas der achtziger Jahre eingehen, die von Konsum, Hedonismus und Egoismus geprägt war und ich werde jedes Phänomen mit Textbeispielen untermauern. Im Kapitel 1.6 setze ich mich mit einigen Thesen aus Ines Kappert´s Text "Krisendiskurs ‚Mann‘: Ermächtigung auf Umwegen (Fight Club, American Psycho)" auseinander und untersuche inwieweit dieser Diskurs auch Thema in Bret Easton Ellis´ Roman "The rules of attraction" ist.