Mehrsprachigkeit und Migration sind fest im gesellschaftlichen Diskurs angekommen. Aber nicht nur die Gesellschaft denkt über die Vielfalt der Sprachen und Kulturen Deutschlands nach, es sind die Individuen selbst, die über Mehrsprachigkeit, Sprachgebrauch und Sprachidentität nachdenken. Die hier vorliegende qualitative Untersuchung mit vier jugendlichen Mehrsprachigen mit Migrationserfahrung zeigt, dass hybride mehrsprachige Identitäten inmitten der deutschen Gesellschaft angekommen sind, auch in der Schule. Vier Jugendliche denken über ihre Sprachen nach, reflektieren ihren Sprachgebrauch und ihre Sprachbiographien und sie zeigen dabei, dass ihre gelebte Mehrsprachigkeit sie zu sprachbewussten und sprachlernerfahrenen Menschen macht, die mit ihren Erfahrungen wertvolle Beiträge für die Gestaltung unserer vielsprachigen Gesellschaft leisten können. Die in acht intensiven Zweiergesprächen erhobenen Daten, die die Grundlage dieser Dissertationsschrift darstellen, wurden durch die Kombination einer qualitativen Inhaltanalyse und gesprächsanalytischen Verfahrensweisen ausgewertet und einerseits für tiefgehende Einzelfallanalysen sowie andererseits für die Entwicklung eines Modells der mehrsprachigen Identität aus individueller Perspektive nutzbar gemacht, das einen Beitrag zur Theoriebildung in der Soziolinguistik leisten möchte.
Inga Christiana Eckardt, Europa-Universität Flensburg, Deutschland
Inga Christiana Eckardt, Europa-Universität Flensburg, Deutschland
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