Der Band bietet ein neues Bild der religiösen und kirchlichen Wandlungsprozesse in Brandenburg und Sachsen vom späten 15. bis ins 17. Jahrhundert hinein. Anstelle der einen kompakten reformatorischen Bewegung treten im Blick der Beiträge auf verschiedene Träger, Orte, Milieus und Frömmigkeitsformen die Vieldeutigkeit und ungleiche Wirkungsdauer der religiösen Erneuerungen in Kirche, Gesellschaft und Staaten hervor. Indem die Untersuchungen eine raumkundliche Perspektive nutzen, zeigen sie quellennah die in sozialen Netzwerken und Kommunikationsformen geistlicher Auseinandersetzungen greifbare Prägekraft und Reichweite der Reformationen vor Ort. So enthält das Werk anregende Beispiele vergleichender Landes- und religiöser Glaubensgeschichte – grenzübergreifend.