Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 2,0, Hochschule Merseburg (Kultur- und Medienpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Am Anfang war das Ziel, und das Ziel hieß: " Kultur für alle". Dieses Ziel verlangte nach Reformen in der Kulturpolitik. Und dieses Ziel steht noch heute. Größer den je ist der Widerspruch zwischen der Pluralität der einzelnen Kulturen und der Einheit der Kultur der Gesellschaft. Und mehr den je muß nachgedacht werden über Aufgaben und Grenzen der Kulturpolitik und dem zugrundeliegenden Kultur- und Kunstverständnis. 1.1 Vom Ereignis zum Prozeß Das frühere Verständnis von Kultur als Ereignis, nur messbar ein einem fortbestehenden Wert, hat sich in den 70er Jahren gewandelt, und man erkannte und fördert seitdem den sozialen Prozeßcharakter der Kultur. Dahinein fällt auch das Anliegen, Kunst als Kommunikationsprozeß zu begreifen. Man wandelte sich dahingehend, Kultur nicht als eingleisig anzusehen, sondern man erkannte, daß sie sich aus vielen kleinen Steinchen zusammensetzt, welche aber wiederum miteinander konkurieren. Dies erkennend mußte man natürlich auch die einzelnen sozialen Gruppen akzeptieren, welche ihre spezielle Lebensauffassung mit einem dieser Steinchen des Kulturmosaiks manifestieren. In diesem Kontext ist auch der Begriff der "kulturellen Demokratie" erklärbar, welcher besagt, daß die individuelle kulturelle Entfaltung des Einzelnen in seinem jeweiligen sozialen Umfeld hinsichtlich Herkunft und Interesse, der Grundbaustein ist für das Bauwerk Kultur und als dieser auch akzeptiert werden muß. Dies begreifend mußte natürlich eine Demokratisierung der Kultur einsetzen, indem man kulturelle Prozesse und Institutionen für jederman zugänglich machte. [...]