Die Suche nach einer beschreibbaren "reformierten Identität" beschäftigte in den letzten Jahrzehnten Kirchen, akademische Theologie und Institutionen weltweit. Gleichzeitig entstanden in reformierten Kirchen mehr als sechzig neue Bekenntnistexte, mit denen Kirchen nicht allein auf die Herausforderungen ihres jeweiligen Kontextes reagieren, sondern auch ihre Identität als bekennende Kirche zu aktualisieren versuchen. In dieser Untersuchung macht Margit Ernst-Habib dieses "typisch reformierte" Phänomen der offenen Bekenntnistradition zum Ausgangspunkt der Identitätsbestimmung und zeigt anhand des Bekenntnisverständnisses auf, welche gemeinsamen theologischen Grundentscheidungen diesem zugrunde liegen. Über diese Bekenntnishermeneutik hinaus fragt sie aber nach der Tiefendimension reformierter Identität, die anhand der Heiligkeit Gottes und der Gemeinschaft der Heiligen entwickelt wird. Dabei trägt eine konsequent internationale Perspektive nicht allein in den bearbeiteten Bekenntnistexten, sondern auch in der verwendeten Sekundärliteratur entscheidend dazu bei, den globalen Charakter der reformierten Tradition und ihrer Identität(en) sichtbar zu machen. Insbesondere die Beschreibung reformierter Identität als partizipatorischer, konfessorischer, ex-zentrischer, deiktischer, pneumatologischer, missionaler und eschatologischer Identität bietet reformierten Kirchen und Theologien Hilfe dabei an, ihre je eigene, aber auch eine gemeinsame reformierte Identität in ökumenischer Weite zu bestimmen.
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