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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., Note: 12,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Historisches Institut), Veranstaltung: Jahrhundertwende 1900 - Gesellschaft im Umbruch, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit geht es um die Zusammenhänge von Reformpädagogik und Jugendbewegung im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts. Als Beispiel wird hierbei auf die sich zu diesem Zeitpunkt entwickelten Waldorfschulen (Rudolf-Steiner-Schule) bezogen. PISA hat es gezeigt, Bildungspolitiker haben es vernommen und mit der Stimme der Entrüstung, die kaum zu…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., Note: 12,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Historisches Institut), Veranstaltung: Jahrhundertwende 1900 - Gesellschaft im Umbruch, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit geht es um die Zusammenhänge von Reformpädagogik und Jugendbewegung im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts. Als Beispiel wird hierbei auf die sich zu diesem Zeitpunkt entwickelten Waldorfschulen (Rudolf-Steiner-Schule) bezogen. PISA hat es gezeigt, Bildungspolitiker haben es vernommen und mit der Stimme der Entrüstung, die kaum zu überhören ist, schreit Deutschland in die Welt hinaus: Es muss etwas passieren. So geht es nicht weiter. Wir brauchen eine Reform unseres Bildungssystems. Doch was da scheint wie eine neue, geradezu fantastische Idee, ist in Wahrheit eine Reproduktion dessen, was das deutsche Bildungswesen bereits 100 Jahre zuvor erlebte. 1900 ist das Geburtsjahr der Reformpädagogik Deutschlands. Das kommende Jahrhundert ist, des Buchtitels von Ellen Key zufolge "Das Jahrhundert des Kindes" und soll dazu bestimmt sein dem Kind selbst die freie Entwicklung zu überlassen und es nicht in vorgefertigte Konzepte zu pressen. Im Zuge der herrscheden Lebensreform, resultierend aus dem "fin de siecle", kann sich auch das alt hergebrachte Bildungssystem dem Reiz des Neuen nicht verschließen. Traditionen werden in Frage gestellt, Statuten überdacht und es wird immer klarer: Das Ziel ist nicht mehr nur die Bildung allein. Vielmehr steht die Formung von Individuen im Vordergrund. Das bloße Lehren und Lernen kann und soll nicht mehr vorherrschend sein. Die Schüler sollen zu guten Menschen erzogen werden und nicht für die Schule sondern für das Leben unterrichtet werden. Es bilden sich in dieser Zeit die Kernbegriffe von Erziehung und Sozialisation heraus und werden immer mehr zum Innbegriff der angestrebten Bildung im frühen 20. Jahrhundert. Eine Wunschvorstellung von einem einheitlichen Schulsystem, das den Anforderungen von interlektueller und sozialer Bildung in gleichem Maße nachkommt und für jedermann, ungeachtet dessen sozialer Herkunft zugänglich ist, wird geboren. Als Exikutive kristalisieren sich in dieser Entwicklungsphase einer neuen Reformpädagogik die Vorstellungen Rudolf Steiners heraus. Im folgenden werde ich mich mit der Pädagogik Rudolf Steiners und der Waldorfschule näher befassen und mich der Frage zuwenden, wie realistisch eine derartige Utopie ist und ob sie in Hinblick auf die damalige und heutige Gesellschaft überahaupt als erstrebenswert angesehen werden kann.

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