Dora wird in jungen Jahren von einem Elfen die Hälfte ihrer Seele gestohlen. Seitdem empfindet sie weder Angst und Furcht noch Freude und eckt damit in der hohen Gesellschaft Anfang des 19. Jahrhunderts in England immer wieder an. Ihre einzige Chance auf Heilung scheint der Lord Magier zu sein, der
aber selbst einen äußerst schlechten Ruf genießt und nichts Gutes bedeutet.
„True Crown – Die…mehrDora wird in jungen Jahren von einem Elfen die Hälfte ihrer Seele gestohlen. Seitdem empfindet sie weder Angst und Furcht noch Freude und eckt damit in der hohen Gesellschaft Anfang des 19. Jahrhunderts in England immer wieder an. Ihre einzige Chance auf Heilung scheint der Lord Magier zu sein, der aber selbst einen äußerst schlechten Ruf genießt und nichts Gutes bedeutet.
„True Crown – Die Lady und der Lord Magier“ ist der erste Band der neuen Historical-Romantasy-Trilogie von Olivia Atwater. Als kleine Vorwarnung: Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Es wird demnach keinen Cliffhanger geben, sondern mit neuen Protagonisten eine neue Geschichte im nächsten Band erzählt.
Als allererstes möchte ich den fabelhaften Genremix zur Sprache bringen: Dank Bridgerton gibt es zurzeit sowieso ein Revival des Historical Romance-Genre, was ich absolut unterstütze und feiere. Aber natürlich ist auch Historical Fantasy ein immer stärker aufkommendes Genre. Und nun beides in Kombination kann nur gut werden.
Und was soll ich sagen: „True Crown“ ist fantastisch. Für mich hat das Buch einen extrem hohen Unterhaltungsfaktor, was vor allem durch die vorzüglichen Charaktere kommt. Dora ist zunächst nicht die typische Protagonistin und ich muss zugeben, dass ich anfangs Schwierigkeiten hatte, aber mit der Zeit konnte ich mich besser in Dora hineinfühlen. Und spätestens als Albert und Elias auftauchten, war mein Herz vergeben. Die Wortgeplänkel zwischen den Figuren sind herrlich zu lesen und machen richtig Spaß. Auf diese Weise kommen einem die Charaktere auch näher und fühlen sich natürlich und sympathisch an. Die Chemie dieses Dreiergespanns war für mich definitiv ein Highlight. Ebenfalls gelungen ist die Liebesgeschichte zwischen Dora und Elias, dem Lord Magier. Besonders positiv kristallisierte sich in meinen Augen der Schreibstil der Autorin heraus: Sie findet eine erstaunlich gute Balance zwischen einer flüssigen und lockeren sowie gleichzeitig stilistisch zu der Zeit des 19. Jahrhunderts passenden Sprache. So schlägt Olivia Atwater zwei Fliegen mit einer Klappe: Man fließt nicht nur förmlich durch die Seiten, sondern es kommt auch eine authentische Atmosphäre auf.
Leider habe ich aber auch ein wenig zu kritteln: Zum einen hat mir persönlich das World Building etwas gefehlt, es gibt einfach zu wenige Beschreibungen von (Stadt-)Landschaft, Architektur, Kleidung etc., geschweige denn der Elfenwelt. Mir reicht es dann doch nicht, nur zu lesen, dass Dora ein weißes Kleid trägt, Elias ein graues Hemd und der Ballsaal groß ist. Außerdem empfand ich den Epilog als einen fürchterlichen Ausklang: Für mich wurden viel zu schnell viel zu viele Dinge noch husch husch erzählt, damit die Geschichte auch bloß vollständig rund wird, ohne dass das nötig wäre. Stattdessen hat mich der Epilog, der zum Ende hin immer vager wird, letztendlich nur noch verwirrt, sodass ein kleiner, seltsamer Nachgeschmack bei mir entstand.
Trotz der Kritik überwiegt für mich aber der Spaß beim Lesen. Ich habe trotz kleiner Mängel eine wundervolle, unterhaltsame Zeit mit Dora, Albert und Elias verbracht und bin unheimlich gespannt auf die nächste Fantasy-Regence-Romance-Geschichte, die uns Olivia Atwater erzählen möchte.