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Wie hat sich das Potenzial gesellschaftskritischer Perspektiven, das mit der Studentenbewegung in der West-Berliner Publizistikwissenschaft entstanden war, nach '1968' weiterentwickelt? Wie haben sich Lehre, Forschung und akademische Selbstverwaltung verändert? Welchen Anteil hatten Politik, Universität und Mediensystem, aber auch individuelle Protagonisten und organisierte Gruppen zu Beginn und Ende einer etwa zwanzigjährigen Phase, die die Berliner Fachentwicklung von anderen Standorten unterscheidet? Der Band nimmt diese Fragen in biografischen Interviews und fachgeschichtlichen Aufsätzen…mehr
Wie hat sich das Potenzial gesellschaftskritischer Perspektiven, das mit der Studentenbewegung in der West-Berliner Publizistikwissenschaft entstanden war, nach '1968' weiterentwickelt? Wie haben sich Lehre, Forschung und akademische Selbstverwaltung verändert? Welchen Anteil hatten Politik, Universität und Mediensystem, aber auch individuelle Protagonisten und organisierte Gruppen zu Beginn und Ende einer etwa zwanzigjährigen Phase, die die Berliner Fachentwicklung von anderen Standorten unterscheidet? Der Band nimmt diese Fragen in biografischen Interviews und fachgeschichtlichen Aufsätzen in den Blick und wählt damit einen Zugang, der eine differenzierte Annäherung an eine umkämpfte und umstrittene Phase der Institutsgeschichte ermöglicht, dabei aber keine geschlossene Deutung anstrebt. Zu Wort kommen Vertreterinnen und Vertreter des Fachs, die zu verschiedenen Zeiten und von unterschiedlichen Positionen aus ihre durchaus disparaten Ideen und Interessen durchzusetzen und zu institutionalisieren suchten. Der Band macht auf die Berliner Pressekonzentrationsforschung und das Berliner Modell der Journalistenausbildung ebenso aufmerksam wie auf erbitterte Lagerkämpfe, die Situation des akademischen Mittelbaus, Ausstattungsnöte und wachsende Studentenzahlen. Auch zeigt der Band, wie die Berliner Publizistikwissenschaft zum Gestaltungsobjekt politischer Interessen wurde. So werden Aufschwung und Niedergang medien- und gesellschaftskritischer Ansätze an einem Standort erhellt, der bis heute einer der größten in der Kommunikationswissenschaft ist.
Maria Löblich, geb. 1977, ist Professorin für Kommunikationsgeschichte und Medienkulturen am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der FU Berlin. Niklas Venema, geb. 1990, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Arbeitsstelle Kommunikationsgeschichte und Medienkulturen am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der FU Berlin.
Inhaltsangabe
Maria Löblich / Niklas Venema 9»Regierungszeit des Mittelbaus«? Eine EinführungI. In stitutsgeschichte und '1968': Autobiografische AnnäherungenHans Bohrmann44Ein politischer Habitus, den ich nicht vertreten habeUlrich Neveling 54Man musste das Vertrauen habenUlrich Pätzold 66Ohne das Berliner Modell wäre ich nie in Dortmund gelandetAndreas Wosnitza 79Man muss es verzahnen mit dem Leben draußenDagmar Yu-Dembski 88Wir haben das gemacht, weil es sonst keiner gemacht hatKatharina M. Mensing 100Ich habe mich massiv engagiertHermann Haarmann 109Für mich ist immer wichtig gewesen, dass ich querdenken kannGünter Bentele 121Das war die Zeit, als der Mittelbau regiert hatKlaus-Dieter Betz 135Ich bin ein Fan der Viertelparität gebliebenManfred Knoche 149Ich sehe es bis heute als mein persönliches Glück an, dass ich Teil der Studentenbewegung werden konnteGerhard Vowe 169Ich habe mich rausgehaltenLothar Mikos 182Es gab immer jemanden, gegen den man kämpfen mussteBarbara Thomass 194Ich fand es großartigOtfried Jarren 205Ich habe Gestaltungsmöglichkeiten für mich wie mit anderen entdeckt und nutzen könnenStephan Russ-Mohl 224Wissenschaftlich arbeiten, ohne ideologisch vereinnahmt zu seinBerthold Seewald 240Irgendwann wusste ich, dass ich in den Journalismus zurückwollteBarbara Held 252Ich fand Methoden spannendLiteraturverzeichnis 261II . Institutsgeschichte und '1968':Fachhistorische Ann äherungenKlaus Beck 274Von der Pressekonzentrationsforschung zur MedienökonomieFreddy Zeitz 305Die Berufung von Harry Pross auf den Lehrstuhl für PublizistikNiklas Venema 337Zwischen Marx und Medienpraxis: Das Berliner Modell der JournalistenausbildungPaula Lange 378»Ist gesichert, dass sich Frau Meinhof künftig in ihrer Lehrtätigkeit verfassungskonform verhalten wird?«Ulrike Meinhofs Lehrauftrag am Institut für PublizistikJuliane Pfeiffer 396Nicht-Wissen oder Nicht-Wissen-Wollen? Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit Emil Dovifats am Berliner Institut für Publizistik in den 'langen Sechzigerjahren'Katharina Wischmeyer 433»Ungleich unter Gleichen«. Frauen am Berliner Institut für Publizistik und der Fall Elke BaurElisa Pollack 453Berühmter Schwerpunkt? - Die DDR-(Presse-)Forschung am Berliner Institut für Publizistik und die 68erMaria Löblich 490Eine »grundlegende Neugestaltung«.Die Westberliner Wissenschaftspolitik und die Publizistikwissenschaft in den 1980er-JahrenNiklas Venema 545Chronik der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der FU BerlinIII . AnhangPersonenverzeichnis 549Autorinnen und Autoren 568Index 570
Maria Löblich / Niklas Venema 9»Regierungszeit des Mittelbaus«? Eine EinführungI. In stitutsgeschichte und '1968': Autobiografische AnnäherungenHans Bohrmann44Ein politischer Habitus, den ich nicht vertreten habeUlrich Neveling 54Man musste das Vertrauen habenUlrich Pätzold 66Ohne das Berliner Modell wäre ich nie in Dortmund gelandetAndreas Wosnitza 79Man muss es verzahnen mit dem Leben draußenDagmar Yu-Dembski 88Wir haben das gemacht, weil es sonst keiner gemacht hatKatharina M. Mensing 100Ich habe mich massiv engagiertHermann Haarmann 109Für mich ist immer wichtig gewesen, dass ich querdenken kannGünter Bentele 121Das war die Zeit, als der Mittelbau regiert hatKlaus-Dieter Betz 135Ich bin ein Fan der Viertelparität gebliebenManfred Knoche 149Ich sehe es bis heute als mein persönliches Glück an, dass ich Teil der Studentenbewegung werden konnteGerhard Vowe 169Ich habe mich rausgehaltenLothar Mikos 182Es gab immer jemanden, gegen den man kämpfen mussteBarbara Thomass 194Ich fand es großartigOtfried Jarren 205Ich habe Gestaltungsmöglichkeiten für mich wie mit anderen entdeckt und nutzen könnenStephan Russ-Mohl 224Wissenschaftlich arbeiten, ohne ideologisch vereinnahmt zu seinBerthold Seewald 240Irgendwann wusste ich, dass ich in den Journalismus zurückwollteBarbara Held 252Ich fand Methoden spannendLiteraturverzeichnis 261II . Institutsgeschichte und '1968':Fachhistorische Ann äherungenKlaus Beck 274Von der Pressekonzentrationsforschung zur MedienökonomieFreddy Zeitz 305Die Berufung von Harry Pross auf den Lehrstuhl für PublizistikNiklas Venema 337Zwischen Marx und Medienpraxis: Das Berliner Modell der JournalistenausbildungPaula Lange 378»Ist gesichert, dass sich Frau Meinhof künftig in ihrer Lehrtätigkeit verfassungskonform verhalten wird?«Ulrike Meinhofs Lehrauftrag am Institut für PublizistikJuliane Pfeiffer 396Nicht-Wissen oder Nicht-Wissen-Wollen? Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit Emil Dovifats am Berliner Institut für Publizistik in den 'langen Sechzigerjahren'Katharina Wischmeyer 433»Ungleich unter Gleichen«. Frauen am Berliner Institut für Publizistik und der Fall Elke BaurElisa Pollack 453Berühmter Schwerpunkt? - Die DDR-(Presse-)Forschung am Berliner Institut für Publizistik und die 68erMaria Löblich 490Eine »grundlegende Neugestaltung«.Die Westberliner Wissenschaftspolitik und die Publizistikwissenschaft in den 1980er-JahrenNiklas Venema 545Chronik der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der FU BerlinIII . AnhangPersonenverzeichnis 549Autorinnen und Autoren 568Index 570
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