Obgleich die Auxiliarselektionsforschung eine umfassende Tradition aufweist, sind Studien zu arealer, funktionaler und verarbeitungsbedingter Auxiliarvariation ein nach wie vor aktuelles Desiderat. Forschungsgegenstand der Untersuchung ist daher die synchrone Variation telischer Auxiliarkonstruktionen mit 'angefangen' im Repertoire autochthoner westfälischer (Niederdeutsch-)SprecherInnen. Im Zentrum des theoretischen Interesses steht die Frage nach der konstruktionsgrammatischen Rekonstruktion medialitäts- und sprachverarbeitungsbedingter syntaktischer Variation im Sprachwissen. Methodisch bedient sich die Untersuchung eines kombinierten Ansatzes aus korpuslinguistischen Sprachgebrauchsanalysen und einem Sprachverarbeitungsexperiment (Eye-Tracking). Die Ergebnisse der Arbeit verdeutlichen die Vorteile eines varietäten- und medialitätsbasierten Zugangs für die Untersuchung syntaktischer Konstruktionen im Rahmen der Konstruktionsgrammatik. Schließlich eröffnet die Untersuchung Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang von gebrauchsbasierter Methodik und theoriegesättigter Rekonstruktion von regionalsyntaktischen Konstruktionen im Sprachwissen.
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