Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Geographisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar zur Raumplanung in Lateinamerika, Sprache: Deutsch, Abstract: Räumliche Disparitäten bestehen in Brasilien in derart ausgeprägter und offener Form, dass der Staat in Lehrinstitutionen wie wissenschaftlichen Arbeiten mit Abstand das am häufigsten angeführte Beispiel für räumliche Disparitäten in einem Schwellenland darstellt. Abgesehen von seiner reinen Größe und daraus resultierenden Klimaunterschieden sowie der Kolonialvergangenheit gibt es jedoch eine Reihe von speziellen Ursachen, die gerade Brasilien dazu prädestinierten, diese Problematik zu entwickeln. Diese Arbeit untersucht zunächst einige wichtige Indikatoren für räumliche Disparitäten und deren Ausprägungen in Brasilien (Kap. 1), bevor im zweiten Kapitel gleichermaßen deren Ursachen und mögliche, gescheiterte oder bereits umgesetzte Lösungsansätze der Regionalplanung und -politik beschrieben werden. Anschließend soll ausführlich anhand zweier Fallbeispiele mit entsprechenden grafischen Darstellungen und Karten aufgezeigt werden, wie vergangene und aktuelle Regierungen Brasiliens gegen Disparitäten vorzugehen versuchen. Das erste Beispiel (Kap. 3.1) stellt mit der Kolonisation Rondônias ein seit über 100 Jahren anhaltendes Projekt der Integration und Besiedlung Amazoniens dar, während das zweite, der Verkehrskorridor Araguaia – Tocantins (Kap. 3.2), erst durch eine demokratische Regierung in den 1990er Jahren angestoßen wurde und sich deshalb in Vorgehensweise, Laufzeit und Auswirkungen gänzlich vom ersten Beispiel unterscheidet.