Mit einer Fläche von knapp 3,3 Mio. km² und einer Population von fast 1,1 Mrd. Menschen (Stand: Census 2001) weist die Indische Union bis heute eine ausgeprägte kulturelle, soziale und wirtschaftliche Vielfalt auf. Die 1991 eingeleiteten Liberalisierungsmaßnahmen für den bis zu diesem Zeitpunkt stark abgeschotteten indischen Markt lösten eine Phase starken wirtschaftlichen Aufschwungs aus und führten zu einer zunehmenden Re-Integration in die globale Wirtschaft. Innerhalb des indischen Subkontinents führte der auf ausgewählte Branchen und auf bestimmte geographische Räume konzentrierte wirtschaftliche Aufschwung zu enormen räumlichen Ungleichgewichten. So stehen Bundesstaaten mit markantem Wirtschaftsaufschwung anderen gegenüber, die von der Entwicklung der letzten Jahre kaum oder überhaupt nicht erfasst worden sind. Die Zielsetzung dieser Studie liegt darin, die bestehenden räumlichen Disparitäten innerhalb der Indischen Union in sozioökonomischer Hinsicht zu identifizieren und zu erforschen, ob und in welchem Ausmaß in den letzten Jahren eine Veränderung beobachtet werden konnte. Dabei werden zum einen bestehende Strukturen, spezifische Merkmale und aktuelle Problemfelder analysiert, zum anderen aber auch mögliche Entwicklungsperspektiven und zukünftige Potentiale auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene diskutiert, die diese Region in den nächsten Jahren nachhaltig prägen könnten. Exemplarisch für die Analyse wurde der Bundesstaat Maharashtra ausgewählt, der nicht nur wegen seiner flächenmäßigen und demographischen Größe, sondern auch wegen seiner wirtschaftlichen und politischen Bedeutung nach Ansicht des Autors ein repräsentatives Beispiel für die aktuelle Situation und die bestehenden Rahmenbedingungen innerhalb der Indischen Union bietet.
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