Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 2, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut für Geowissenschaften), Veranstaltung: Raumplanung in den Entwicklungsländern, Sprache: Deutsch, Abstract: China ist das Land des Wassers. Zuerst, weil das wichtigste und symbolische Nährungsmittel Chinas, der Reis am Besten in Bewässerungsfeldern angebaut wird, und also eine Menge Wasser braucht. Deshalb haben die Chinesen komplexe Bewässerungssysteme entwickelt und die humiden Reisfelder herrschen in unserer Vorstellung Chinas. Zweitens, weil China einigen von den größten Flüssen der Welt besitzt (In Länge sowie in Größe), insbesondere der Jangtse (6300 Km) und der Gelbe Fluss. Wir werden sehen, dass der Raum des bewohnten Landes häufig um die Becken der großen Flüsse herumorganisiert und das Alltagsleben nach dem Rhythmus der Hoch- und Niedrigwasser gerichtet wird. China profitiert nämlich von den saisonalen Monsunregen, die das Süd und Südostland im Sommer bewässern. Wasser wird dann nach Osten geführt, wobei es die oft 5000 Meter hohen Gebirge herabkommt. Diese Gefälle (5000m) geben China eine gigantische potenzielle Wasserkraft, einfach die stärkste der Welt, vielleicht 660 000 MW. Davon wären 380 000 ökonomisch benutzbar. China besitzt mehr als 22 000 große Dämme (Höher als 15 M oder breiter als 500 m). Die Meisten wurden in den 50er und 60er aufgebaut aber heute hat China einen enormen Drang nach Energie. Deshalb werden neue Wasserkraftprojekte durchgeführt. Diese haben aber beträchtliche Auswirkungen auf die Flüsse, auf die Umwelt und auf die Raumordnung im Allgemeinen. Unter diesen Projekten zieht eines die ganze Aufmerksamkeit auf sich: Das Drei-Schluchten- Projekt. Alle Frage, die ein riesiger Staudamm in China aufwerfen kann, sind nämlich da konzentriert: Energiegewinnung, Disparitäten des chinesischen Raumes (insbesondere zwischen der südöstlichen Küste und dem übrigen), Schutz gegen Überschwemmungen und die Organisation der Umsiedlung von mindestens 1.2 Mio. Personen! Am Beispiel des Drei-Schluchten-Projektes wird man die Implikationen für die Raumordnung der großen Dämme in China untersuchen.