Das Buch entwickelt einen handlungstheoretischen Neuansatz für die Regionalismusforschung, mit dessen Hilfe regionalistisches Engagement als Reaktion auf die spezifischen Probleme spätmoderner Gesellschaften analysiert werden kann. In der sozialwissenschaftlichen Forschung wird das Phänomen "Regionalismus" überwiegend als eine Spielart von "Nationalismus" bzw. "Nationenbildung" begriffen. Demgegenüber plädiert die Autorin dafür, regionalistische Bewegungen als soziale Bewegungen zu deuten, die nicht zwangsläufig Vorformen nationaler Bewegungen sind, sondern viele Parallelen zu anderen sich über askriptive Merkmale definierenden Bewegungen, wie z.B. der Frauenbewegung, aufweisen. Das Buch entwickelt einen Neuansatz der Regionalismusforschung, der aus einer handlungstheoretischen Perspektive der Frage nachgeht, warum in spätmodernen Gesellschaften unter bestimmten Bedingungen gerade die Region und nicht die Nation oder andere askriptive Merkmale zur Grundlage für politisch handlungsrelevante soziale Grenzziehungen gemacht werden. Dabei zeigt sich u.a., daß auch in den westlichen Gegenwartsgesellschaften entgegen rationalisierungs- und modernisierungstheoretischen Annahmen affektuelle und wertrationale Motivationsstrukturen für politisches Handeln bedeutsam sind.
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