Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Lehrstuhl für BWL-insbesondere Internationales Bank- und Finanzwesen), Veranstaltung: Aktuelle Themen der Finanz- und Informationsinformation, Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts der negativen Folgen der Subprime-Krise, deren volles Ausmaß wohl schlussendlich noch immer nicht gänzlich zu überblicken ist, stellt sich natürlich die Frage, wie solche unerwarteten Verwerfungen zukünftig vermieden werden können. Ein offensichtlich plausibler Ansatzpunkt für Verbesserungen der weltweiten Finanzmärkte stellt dabei die Rating-Industrie dar, ist es doch genau ihre Aufgabe, derartige Risiken zu bewerten und die Marktteilnehmer mit den notwendigen Informationen zu versorgen um eben solche Turbulenzen zu verhindern. Betrachtet man die Rating-Industrie und sucht nach Verbesserungsmöglichkeiten, stellt man fest, dass Rating-Agenturen relativ zu anderen Finanzmarktakteuren äußerst schwach reguliert sind. Zudem bietet ihre Geschäftsentwicklung der letzten Jahre Angriffsfläche für Kritik. Ein Grund dafür ist nicht zuletzt die in jüngster Zeit immer stärkere Marktposition der Rater, die dadurch einerseits hochprofitabel sind, sich andererseits aber immer wieder Fragen zu ihrer Existenzberechtigung stellen lassen müssen. Dabei bleibt es allzu oft allerdings lediglich bei kritischen Stimmen, ohne dass konstruktive Verbesserungsvorschläge gemacht werden. Ziel dieser Arbeit ist es, eine kritische Auseinandersetzung mit der Diskussion um die Rolle der Rating-Agenturen darzustellen und einen Überblick über mögliche Reformvorschläge, ihre Umsetzung und mögliche Folgen zu erarbeiten. Die Rolle der Rating-Agenturen hat sich seit Beginn ihrer Existenz maßgeblich gewandelt. Insbesondere die bereits angesprochene Marktmacht der Rater ist vor allem ein Phänomen der letzten Jahrzehnte. Kapitel 2 dieser Arbeit soll zunächst einen Überblick über die Entstehung der heutigen Rating-Agenturen und die wichtigsten Treiber für ihre historische Entwicklung geben. Anschließend befasst sich Kapitel 3 mit dem Status quo des Rating-Marktes, wobei vor allem der IOSCO Code of Conduct eine wichtige Rolle spielt, da dieser Wohlverhaltenskodex von den marktführenden Agenturen als bereits implementierte Selbstregulierung verkauft wird und auf diese Weise Kritik von außen vorbeugen soll. Diese Kritik von außen an den Ratern wird in ihrer Vielfalt in Kapitel 4 dargelegt nachdem der Fall Enron als Paradebeispiel für das oftmals unterstellte Fehlverhalten der Agenturen erläutert wurde. In Kapitel 5 wird deutlich, dass nach der aktuellen öffentlichen Debatte um eine Beschneidung der Macht von Rating-Agenturen zwar viel Handlungsbedarf besteht, allerdings weinig konkrete Vorschläge hinsichtlich einer geeigneten Vorgehensweise existieren. Anschließend werden im sechsten Kapitel einige ernstzunehmende Reformvorschläge diskutiert, um schließlich in einem Fazit am Ende dieser Arbeit (Kapitel 7) ein für geeignet gehaltenes Grundkonzept für eine Reformierung des Ratingmarktes darzulegen.
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