Reinhard Hauff (*1939) begann in der Fernsehindustrie, in den 1970er und 1980er Jahren wurde er zu einem der bekanntesten Regisseure des deutschen Kinos. Reinhard Hauff geriet als Quereinsteiger in die bundesdeutsche Unterhaltungsbranche, lernte bei Michael Pfleghar und Rolf von Sydow, inszenierte den Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch und drehte zupackende Personality Shows u. a. über Janis Joplin und Wilson Pickett , bevor er eine Wende vollzog, um sich mit dokumentarischen Arbeiten wie "Untermann - Obermann" (1969) oder "Offener Haß gegen Unbekannt" (1970) dezidiert der sozialen Wirklichkeit zu stellen. Seine Filme in dieser Zeit, wie "Die Verrohung des Franz Blum" (1974) und "Paule Pauländer" (1976), waren zumeist an die Aufträge bundesdeutscher Sendeanstalten gebunden und hatten vor der Auswertung im Kino ihre Erstaufführung im Fernsehprogramm. Seine größten Erfolge feierte Hauff schließlich mit dem umstrittenen Gerichtsdrama "Stamm heim. Die Baader-Meinhof-Gruppe vor Gericht" nach einem Stoff von Stefan Aust, das 1986 mit dem Goldenen Bären der Internationalen Filmfest-spiele Berlin prämiert wurde, sowie dem Musical "Linie 1" (1988). Ein ausführliches werkbiografisches Interview, in dem Hauff über seinen Berufsweg spricht, wird ergänzt durch einen Essay von Egon Netenjakob und ein Werkverzeichnis von Klaus Hoeppner.
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