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Sammlung von Aufsätzen, Berichten und Reiseerfahrungen unterschiedlicher Autoren von den Achtzigern bis heute. Im ersten Teil geht es u.a. um Naturkatastrophen und der Solidarität der Australier, dem Leben auf den Farmen im einsamen Outback, den wenigen Vergnügungen, zu denen die Farmer Hunderte von Kilometer anreisen, dem Unterricht der Kinder, dem Zusammenleben mit den Ureinwohnern. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Bergbaustädten. Ob es sich um Mineralien, Kohle oder Opal dreht - an vielen Stellen, weit abgelegen und in völliger Einsamkeit, wird gebuddelt. Tagebau, Hitze,…mehr

Produktbeschreibung
Sammlung von Aufsätzen, Berichten und Reiseerfahrungen unterschiedlicher Autoren von den Achtzigern bis heute. Im ersten Teil geht es u.a. um Naturkatastrophen und der Solidarität der Australier, dem Leben auf den Farmen im einsamen Outback, den wenigen Vergnügungen, zu denen die Farmer Hunderte von Kilometer anreisen, dem Unterricht der Kinder, dem Zusammenleben mit den Ureinwohnern. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Bergbaustädten. Ob es sich um Mineralien, Kohle oder Opal dreht - an vielen Stellen, weit abgelegen und in völliger Einsamkeit, wird gebuddelt. Tagebau, Hitze, Bleivergiftung, Wassermangel, Spielhöllen, Langeweile und fortwährender Umzug bestimmen das Leben. Themen rund um die Aborigines sind Inhalt des dritten Teils. Landraub, Vernichtung und Verfolgung, Mythen, Alkohol und andere Probleme sowie die mehr oder weniger gelungene Anpassung an die weiße australische Gesellschaft werden thematisiert sowie natürlich auch das schlechte Gewissen der europäischen Einwanderer. Kulur und Geschichte werden in zwei weiteren Kapiteln behandelt. Arm und Reich, Individualismus und Gleichheit, Wirtschaft, Sport und Politik, die Entwicklung von der einstigen Sträflingskolonie, der allmählichen Abnabelung bis zum heutigen etwas zwiespältigen Verhältnis zu England.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.09.2014

Volles Herz am Ende der Welt

Bücher über Australien gibt es zuhauf: solche mit vielen schönen Bildern, mit wissenschaftlichem Anspruch oder mit Abenteuergeschichten, mit soziologischen Abhandlungen oder ethnographischen Diskursen. Unter all diesen Werken ist die "Reise ins Herz Australiens" das merkwürdigste. Dabei ist es nicht so, dass der Autor über den Gegenstand nicht Bescheid wüsste; im Gegenteil: Georg Beckmann scheint sich mit Australien intensiv auseinanderzusetzen, und er tut es manchmal voller Zorn über die Verhältnisse, sehr subjektiv und mit aggressivem Eifer. Das führt dazu, dass in seinen Texten keine Ordnung mehr zu erkennen ist. "Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über", heißt es in einem Sprichwort, das trifft hier zu, weil Beckmann niederschreibt, was ihm gerade einfällt. Manchmal wirkt das nur geschwätzig, manchmal kommt es zu verwirrenden gedanklichen Seitensprüngen, und manchmal entlarven sich Formulierungen als blanker Unsinn, wenn etwa zu lesen ist: "Obwohl die Kerne aller Kontinente gleich alt sind, sind die offenen Steinformationen Australiens, von denen manche 4,3 Milliarden Jahre zurückreichen, die ältesten der Welt." Solch krause Sätze gibt es in diesem Buch so viele, dass man dem Autor einen kritischen Gegenleser gewünscht hätte. Vielleicht hätte dieser ihm auch geraten, die zweifellos spannende Geschichte über das skandalöse Treiben der "Naturforscherin" Amalie Dietrich - hier genüsslich ausgebreitet - nicht unter dem Titel "Aborigines als Studienobjekt des Marketing" in ein seltsames Statement münden zu lassen. So bleibt nur das Resümee: Es ist schwer verdauliche, stellenweise ungenießbare Kost, die Georg Beckmann auftischt.

tg

"Reise ins Herz Australiens" von Georg Beckmann. Interconnections-Verlag, Freiburg 2014. 180 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 15,90 Euro.

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