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Die Welt ist bunt - und fremd. Weder Fernhandel oder Missionierung, Kolonialisierung oder Sklavenhandel noch der Massentourismus konnten regionale Eigenheiten vollends einebnen. Was nicht bedeutet, daß in dem - selten ohne Machtausübung - vonstatten gegangenen Austausch vielfältige Ausdrücke menschlichen Verhaltens verlorengegangen sind; andererseits entstehen laufend neue. Wie wir andere Sitten aufnehmen und Unbekanntes psychisch verarbeiten, bleibt daher genauso spannend wie die Frage, welche Erfahrungen, Vorstellungen und Werthaltungen hinter dem eigentümlichen und nicht umstandslos zugänglichen Fremden stecken. Von diesem Spannungsfeld lebt die Reihe "KulturSchock" im Reise Know-How Verlag. Die Bücher skizzieren Hintergründe und Entwicklungen von Ländern, die uns auf den zweiten Blick oft viel weniger vertraut sind, als wir es uns vorgestellt hatten. Die Kuba-Ausgabe erreicht das hohe Niveau der Reihe leider nicht. Der Leser erhält viele Informationen über Geschichte und Kultur, Verhalten und Sprache der Kubaner. Doch der einfache, zuweilen dozierende und langatmig-redundante Stil läßt an aneinandergereihte Schulreferate denken, einschließlich grammatikalischer Fehler. Auch wenn die Erfahrungen des Autors den Sinn für kubanische Eigenheiten zu schärfen vermögen, es kostet Überwindung, deren redlicher Darbietung bis zur letzten Seite zu folgen. Es hätte der eine oder andere vergleichende Seitenblick aufs karibische Umfeld und nach Salvador da Bahía die Besonderheit Kubas auch jenseits von karibischem Sozialismus, guter Medizin und Bildung, Tabak, Zuckerrohr, den Peso- und Dollarwelten und den "Jineteras" zeigen können. Eine bessere Fotoauswahl hätte dem Buch gutgetan.
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"KulturSchock Cuba" von Jens Sobisch. Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, Bielefeld 2004. 288 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 14,90 Euro. ISBN 3-8317-1270-0.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
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