Kaum ein historischer Reisebericht ist so aktuell wie der, den der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig 1928/1929 nach seiner Russlandreise im Jahre 1928 in Heftform schrieb.
So beginnt er " Welche Reise innerhalb unserer näheren Welt wäre heute auch nur annähernd so interessant,
bezaubernd, belehrend und aufregend als jene nach Russland."
Dabei verwehrt sich Zweig jeglicher Bewertung.…mehrKaum ein historischer Reisebericht ist so aktuell wie der, den der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig 1928/1929 nach seiner Russlandreise im Jahre 1928 in Heftform schrieb.
So beginnt er " Welche Reise innerhalb unserer näheren Welt wäre heute auch nur annähernd so interessant, bezaubernd, belehrend und aufregend als jene nach Russland."
Dabei verwehrt sich Zweig jeglicher Bewertung. Er beobachtet und beschreibt. Nicht ohne den Leser zu warnen "Von der Unendlichkeit, die Russland darstellt, hat man in knapp zwei Wochen gerade nur einen Blitz und Schimmer gefühlt. Als entscheidender Eindruck bleibt: wir haben alle unbewusst oder bewusst an Russland ein Unrecht getan und tun es noch heute. Ein Unrecht durch Nichtgenugwissen, Nichtgenuggerechtsein."
Zweig beschreibt ein Russland aus seiner Zeit. Russland hat das größte Experiment einer Massenbewegung gerade gewagt. Zweig macht dessen Möglichkeit an der noch heute vorherrschenden unsagbaren Leidensfähigkeit des russischen Volkes und seiner "zähen, stummen und im Tiefsten gläubigen Geduld" fest.
Moskau, der rote Platz, das Grabmal Lenins, die Museen, (wie aktuell noch heute!) werden aus damaliger Sicht beschrieben wie ein Besuch bei Maksim Gorki und des schlichten Grabes von Tolstoi nulla crux, nulla corona ( kein Kreuz , kein Grabstein ) in Jasnaja Poljana in der Nähe von Tula. Auch Leningrad ( St. Petersburg ) und die seinerzeit ausgestellten unsagbaren Goldschätze der Skythen (im übrigen auch hier Parallelen zur heutigen Zeit: (!) siehe Leihgaben von Skythengold der Krim Museen bleiben in der Ukraine).
Ein absolutes "Muss" für jeden weltoffenen Russlandreisenden. Lassen Sie sich von Zweig anstecken.