Man muss nicht Afrika mit dem Fahrrad durchqueren, im Alleingang extreme Kletterrouten meistern oder mit dem Snowboard über Gletscher abfahren, um etwas zu erleben. Zwischen dem nach Adrenalinrausch süchtigen Extremabenteurer und dem auf Nummer Sicher gehenden Touristen bewegt sich der/die Reisende. Auch er/sie sucht das Abenteuer, aber ohne gleich Kopf und Kragen zu riskieren. Die hier veröffentlichten Erinnerungen aus sieben Jahrzehnten zeigen, dass auch der Durchschnittsmensch abenteuerlich unterwegs sein kann. Sie erzählen von prägenden Reiseerlebnissen und Träumen in der Kindheit, von jugendlichem Fernweh, von Reisen per Anhalter und mit dem Fahrrad, von epischen Autofahrten durch das einstige Jugoslawien und die Vereinigten Staaten sowie von ausgedehnten Reisen in Südamerika. Bergfahrten in den Anden, in Afrika und in den Alpen runden das Bild ab. Reisen lässt uns nicht nur die Gegenwart erleben, es führt uns auch zurück in die Vergangenheit. Wie können wir die Front zwischen Österreich-Ungarn und Italien von 1915-1918 in den Dolomiten entlang wandern, ohne des Ersten Weltkriegs zu gedenken? Wie können wir die Geschichte ignorieren, wenn wir uns in Sarajewo oder in Mostar befinden? Und wie können wir vor La Moneda, dem Präsidentenpalast in Santiago de Chile, stehen, ohne uns in Erinnerung zu rufen, dass dort im Jahr 1973 das erste Nine Eleven stattgefunden hat? Reisen ohne Hilfe von Reiseveranstaltern ist nicht frei von Risiko, aber der unabhängig Reisende wird mit intensiven Erlebnissen und unvergesslichen Erinnerungen belohnt.
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