Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 2,3, Technische Universität Dresden (Institut fürNeuere und Neueste Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Magisterarbeit soll der Frage nachgegangen werden, welches Bild von den Ureinwonern in den deutschen Kolonien durch Reiseberichte in der deutschen Kolonialzeit 1884 bis 1918 übermittelt wurde. Ich untersuche das Medium der Reiseberichte, weil ich die Vermutung habe, dass sie in der Gesellschaft der Kaiserzeit eine hohe Glaubwürdigkeit genossen, da die Autoren aus eigenen persönlichen Erfahrungen, die sie vor Ort in der Fremde gemacht haben, berichteten. Außerdem erfreuten sich die Autoren der Reiseberichte eines hohen Sozialprestige sowie einer großen Resonanz an den Universitäten. Aufgrund dieser hohen Glaubwürdigkeit hatte das von ihnen vermittelte Bild von der Fremdkultur innerhalb aller Medien ein besonderes Gewicht und somit großen Einfluss auf die Gesellschaft und das in ihr vorherrschende Bild von den deutschen Kolonien und ihren Bewohnern. In der folgenden Ausarbeitung sollen Reiseberichte aus den deutschen Kolonien, hinsichtlich des Bildes der Kolonien, speziell des Menschenbildes vom „Eingeborenen“, beim potentiellen Lesepublikum untersucht werden. Berücksichtigt werden hierbei nur Reiseberichte, die in Buchform publiziert worden sind. Aus den ehemaligen Kolonien Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika, Kamerun und Togo sowie den Südseekolonien sollen jeweils drei Reiseberichte berücksichtigt werden. Um die ermittelten Daten vergleichen und interpretieren zu können, wird bei der Untersuchung immer gleich vorgegangen. Neben einer kurzen Inhaltsangabe und einer Beschreibung der äußeren Form des Textes, werde ich an alle Reiseberichte die gleichen Fragen stellen. Die vorliegende Magisterarbeit versteht sich als Versuch neue Aspekte in der Mentalitätsgeschichte der Kaiserzeit aufzuzeigen. Indem Bilder, die in der deutschen Gesellschaft dieser Zeit durch Reiseberichte etabliert wurden, ermittelt werden, kann man auch die Gesellschaft selber und bestimmte Handlungen ihrer Mitglieder besser verstehen. Wenn man also die Mentalität der Bevölkerung des Kaiserreichs präziser beschreiben kann, ist es auch besser möglich, spätere Entwicklungen zu verstehen.