Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Neuere Geschichte, Note: 1,7, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: "Alles, was ein Reisender wissen muss …" Mit dieser augenscheinlichen Floskel allein kann man sich nur schwerlich vorstellen, wie die Reisekollegien real aussahen. Daher beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit genau diesem Thema und versucht, anhand der beiden Göttinger Professoren Johann David Köhler und August Ludwig Schlözer beispielhaft darzustellen, wie solche reisetheoretischen Vorlesungen tatsächlich aussahen. Außerdem wird untersucht, welche Themen im Fokus standen und welchen Nutzen solche Veranstaltungen für Lehrende und Lernende mit sich brachten. Dabei zählt zu den zentralen Forschungsfragen: Mit welchen Mitteln versuchten die Professoren den Studenten das Thema Reisen näherzubringen und nahmen die Lernenden diese Angebote überhaupt an? Gleichen die einzelnen Reisekollegien einander oder heben sie sich vielmehr voneinander ab? Zeichnen sich möglicherweise sogar Entwicklungslinien ab? Vor rund 250 Jahren in einem Jahrhundert, das bekannt ist für eine rasante Entwicklung der Infrastruktur, einen revolutionären Ausbau des Postnetzes und einen inflationären Anstieg an Reisenden gab es die "Reisekunde" bereits als Lehrfach. Jedoch nicht an den Schulen, sondern an den Universitäten. In den sogenannten "Reisekollegien" wurde wissbegierigen Studenten alles gelehrt, was ein Reisender wissen muss, um seine Reise erfolgreich zu gestalten.