Polenreisen waren nach 1945 Fahrten in ein meist unbekanntes "Ostblockland", das auf tragische Weise eng mit der deutschen Vergangenheit verknüpft ist. Corinna Felsch ist es gelungen, eine umfangreiche Sammlung privater Reiseberichte zusammenzutragen, die sehr unterschiedlich motivierte Polenreisen dokumentieren. Die Autorin zeigt auf, welche Bedeutung die Vergangenheit bei der Begegnung mit dem Land und seiner Bevölkerung hatte und wie sich die Reise auf die Geschichtsbilder der Reisenden auswirkte. Es gelingt ihr, auf die Ebene individueller Wahrnehmungen und Bewertungen der Vergangenheit vorzustoßen. Dabei wird deutlich, in welchem Maße die Geschichtswahrnehmungen der Reisenden in Polen durch vorgängige deutsche Diskurszusammenhänge geprägt wurden. Trotz starker Abweichungen von den polnischen Geschichtsbildern erlebten die Reisenden eine Thematisierung der Vergangenheit im Kontakt mit der polnischen Bevölkerung zumeist als unproblematisch, ja versöhnend; abweichende Geschichtsinterpretationen wurden von ihnen übersehen. Die Studie zeigt, dass die unterschiedlichen Geschichtsbilder von sehr begrenzter Bedeutung und Wirkung für die je gegenwärtige und gegenwartsbezogene Entwicklung der privaten deutsch-polnischen Beziehungen sind.
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"...Eine aufschlussreiche, gut lesbare Analyse [...]."
Stefan Guth in: H/SOZ/KULT (2017), www.hsozkult.de
"Die Vf. [Verfasserin] hat eine faszinierende Studie über westdeutsche Reisende nach Polen und deren deutsch-polnische Geschichtsbilder geschrieben, die sowohl Experten als auch Interessierten an der deutsch-polnischen Geschichte ganz besonders zu empfehlen ist."
Katarzyna Stoklosa in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 67/4 (2018), 632-633
Stefan Guth in: H/SOZ/KULT (2017), www.hsozkult.de
"Die Vf. [Verfasserin] hat eine faszinierende Studie über westdeutsche Reisende nach Polen und deren deutsch-polnische Geschichtsbilder geschrieben, die sowohl Experten als auch Interessierten an der deutsch-polnischen Geschichte ganz besonders zu empfehlen ist."
Katarzyna Stoklosa in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 67/4 (2018), 632-633