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Politische und gesellschaftliche Themen aufgreifen, Missstände anprangern, Scheinheiligkeiten und Selbstgerechtigkeiten aufdecken - das sind Dinge, die nicht nur dem vielleicht größten Romancier des viktorianischen Zeitalters Charles Dickens (1812-1870) am Herzen lagen, sondern auch und vor allem: dem unermüdlichen Reporter und begnadeten Feuilletonisten Dickens. Als solcher durchstreift er in der Rolle des "Uncommercial Traveller", des "Reisenden ohne Gewerbeschein", in der beiläufigen Manier des Flaneurs und mit zugleich treffsicherer Beobachtungsgabe die Welt im Großen wie im Kleinen,…mehr

Produktbeschreibung
Politische und gesellschaftliche Themen aufgreifen, Missstände anprangern, Scheinheiligkeiten und Selbstgerechtigkeiten aufdecken - das sind Dinge, die nicht nur dem vielleicht größten Romancier des viktorianischen Zeitalters Charles Dickens (1812-1870) am Herzen lagen, sondern auch und vor allem: dem unermüdlichen Reporter und begnadeten Feuilletonisten Dickens. Als solcher durchstreift er in der Rolle des "Uncommercial Traveller", des "Reisenden ohne Gewerbeschein", in der beiläufigen Manier des Flaneurs und mit zugleich treffsicherer Beobachtungsgabe die Welt im Großen wie im Kleinen, zwischen Tag und Nacht, zwischen Wachzustand und Traum.

Der Band versammelt aus diesem journalistisch-essayistischen Kompendium Dickens' ausgewählte Kabinettstücke über nächtliche Phänomene und Erlebnisse. In ihnen allen funkelt der Spott, aber auch Sprachwitz des unnachahmlichen Dickens'schen Tonfalls.

Mit zum Teil erstmals auf Deutsch veröffentlichten Texten

Autorenporträt
Charles Dickens, geboren 1812 in Hampshire, gestorben 1870 in Kent, ist neben Shakespeare der vielleicht bekannteste britische Autor der Weltliteratur mit so berühmten Romanen wie «Die Pickwickier», «Oliver Twist», «David Copperfield», u.v.a. und der bis heute in allen Formaten präsentierten «Weihnachtsgeschichte».
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.03.2012

NEUE TASCHENBÜCHER
Schlaflos unterwegs –
Nachtstücke von Charles Dickens
Charles Dickens, der bedeutendste englische Autor in der Mitte des19. Jahrhunderts, dessen Geburtstag sich 2012 zum zweihundertsten Male jährt, schrieb nicht nur ohne Unterlass umfangreich-erhellende Fortsetzungsromane, sondern vergaß auch seine journalistischen Wurzeln nie. Also gab er Zeitschriften heraus und verfasste neben den Romanriesenschlangen Feuilletons, Essays und, um es mit einem Wort von Erich Kästner zu charakterisieren, Nachdenkereien zu allen möglichen Anlässen.  
Die erstmals von Melanie Walz ins Deutsche übersetzten Nachtstücke aus Dickens’ späten journalistischen Arbeiten, die er als „Reisender ohne Gewerbe“ lieferte, zeigen den Autor zum einen als von Schlaflosigkeit geplagten Mann, den alle Versuche und Ratschläge auch solcher Autoritäten wie Benjamin Franklin, wie man diesem Übel entkommen könnte, nur noch wacher machten. Zum anderen schreibt hier der Virtuose scharfer Beobachtung, poetischer Verfremdung und satirischer Zuspitzung. So schildert er in „Schlaflos“ mit fast aufreizender Lässigkeit die Gesichte und Gespenster, die ihn bedrängen, bis er es nicht mehr aushält und sich zu einem Nachtgang durch London aufrafft. Ein Karussell grotesker, auch ekliger Bilder dreht sich im Kopf des Wachliegenden: das „abscheuliche“ Pariser Leichenschauhaus Morgue mit seinem tropfenden Wasser, die verrohende Gewöhnung an das Auspeitschen, Ballonfahrten der letzten Saison, ein Mann mit durchgeschnittener Kehle. In „Neujahr“ schwankt ein tragikomischer Zug von Kindheitsereignissen an Neujahrstagen vorüber. Am Heitersten ist das geplante Duell der Zehnjährigen um die „zweitjüngste Miss Clickitt“, das dann am ehrlosen Streit der Sekundanten von Dickens und Mr. Paynter scheitert, jedoch am Ende die bis dahin erbitterten Feinde zu Freunden macht. Eine Nachtfahrt die Themse abwärts oder die „Nachtpost nach Calais“ leben ebenso davon, dass Dickens Gesehenes und
Gedachtes phantastisch und raffiniert mischt.
Harald Eggebrecht
Charles Dickens: Reisender ohne Gewerbe. A. d. Engl. von Melanie Walz. C. H. Beck, München 2012. 128 S., 14,95 Euro.
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