Der Wunsch, das eigene Leben zu bestimmen, durchzieht die Biographie des Autors wie ein roter Faden. In den 1980er Jahren führt die Sehnsucht nach dem wahren ICH geradewegs in die Szene experimenteller Selbsterfahrung, deren Einladung der Autor als junger Mann wissbegierig folgt. Die eigene Welt erschaffen, Veränderungen im Außen durch die therapeutisch-spirituelle Transformation im Inneren herbeiführen - was für eine Verlockung! Geradezu süchtig nach Selbsterfahrung zwischen Osho, Veeresh und dem ominösen Meister H. schlägt der Autor mit leidenschaftlichem Ernst auf Matratzen und sonstige Projektionsflächen, hasst und liebt die Eltern, lässt sich mit Haut und Haaren auf Frauen ein, verneigt sich vor Meistern und wird schließlich zu Pramesh. Was haben diese Jahre der Arbeit an sich selbst am Ende gebracht? Die Erkenntnis, dass die wirkliche Befreiung erst dadurch erfolgt, sich auch vom Wahn nach Selbst-Verbesserung zu befreien. Nicht mehr davonlaufen, sondern bleiben, vollkommene Freude und Zufriedenheit spüren, die Gegenwart erleben, endlich auch ohne äußeren Meister. Es ist der Leserin oder dem Leser überlassen, ob Nachahmung daheim oder auf einem der immer zahlreicher angebotenen Seminare und Gruppen in diesem immer mehr kapitalistisch ausgerichtetem Wirtschaftsfaktor gewünscht ist oder ob man es lieber nur beim Lesen dieses Buches belässt. Achtung - manches kann zu extremem Kopfschütteln führen, manchmal auch durch Lachen. Der Erzähler kann dabei ganz gut über sich und seine Wege schmunzeln, auch wenn manches davon zum Heulen war. Wie hat alles begonnen und wie wird es weitergehen?
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