Studenten einer Fremdsprachenphilologie müssen in ihrem Studium immer wieder neue phonetische, lexikalische und syntaktische Strukturen lernen und verstehen, die jeweils mit den morphologischen Formenbeständen ihrer Muttersprache vermittelt werden müssen. Wer weiß, wie stark das menschliche Gehirn durch die Strukturen der Muttersprache geprägt ist, weiß, wie hoch die Hürde des fremdkulturellen Verstehens ist. Eine humanistisch begriffene Fremdsprachenphilologie muss darum ihre Fragestellung immer auf der Grundlage eines bewusst gemachten sprachlichen und kulturellen Selbstverständnisses formulieren und auch zu diesem korrigierend zurückkehren. Darum sollte jedes textanalytisches Verhalten immer von einem sicheren Verständnis hermeneutischer Prozesse geprägt sein. Das vorliegende Buch will ein Problemverständnis für die komplizierte Struktur hermeneutischer Prozesse entstehen lassen. In diesem Sinne können die angeführten Beispiele nur von allgemeiner und grundsätzlicher Art sein. Es werden sich sicher Ergänzungen, Präzisierungen und Korrekturen vornehmen lassen. Wenn diese auf der Grundlage eines Verständnisses vorgenommen werden können, das in der Lektüre dieser Arbeit entstanden ist, dann hat sie ihren Zweck erfüllt.
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