Im Zentrum der Frömmigkeit und des theologischen Denkens des 'Heidenapostels aus Israel' (K.-W. Niebuhr) steht eine Person: Paulus zufolge entscheidet sich alles an der Relation zu Jesus Christus. Dieses durchaus ungewöhnliche Denken schlägt sich in der Sprache des Apostels nieder - besonders prägnant in seiner Formel vom 'Sein in Christus', dem 'Kennwort seines Christentums' (Adolf Deißmann). Emmanuel L. Rehfeld untersucht den Sachgehalt dieser Formel und die mit ihr verbundenen anthropologischen, hamartiologischen, soteriologischen und eschatologischen Anschauungen des Apostels, die nur im Rahmen relational-ontologischen Denkens widerspruchsfrei zu verstehen sind. Wird diese Einsicht nicht konsequent genug beachtet, kann dies zu inkonsistenten Deutungen führen, die der Tatsache geschuldet sind, dass man sich mit unangemessenen Sprach- und Denkkategorien den paulinischen Schriftzeugnissen nähert. Geboren 1980; Privatdozent für Neues Testament am Institut für Evangelische Theologie der TU Dortmund und Prediger der Landeskirchlichen Gemeinschaft Zeitz.
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