Traditionen sind dynamisch und vielgestaltig. Die Haltung der Kirche zum Judentum erfuhr durch das Zweite Vatikanische Konzil mit der Erklärung Nostra aetate eine positive Wende. Wie können diese tiefgreifenden Veränderungen und die hier beobachtbare Traditionsdynamik beschrieben und gedeutet werden? Elisabeth Höftberger eröffnet durch eine dekonstruktive und kulturwissenschaftlich reflektierte theologische Traditionstheorie einen neuen Blick auf kirchliche und religiöse Traditionen. Die entworfene dialogsensible Traditionshermeneutik und Rezeptionstheorie bieten Deutungsalternativen zu Polarisierungen wie Bruch und Kontinuität und leisten einen Beitrag zu einer interdisziplinären Theologie.
»Hoftbergers Arbeit stellt ein wichtiges Element im andauernden Prozess der Rezeption und Hermeneutik des Zweiten Vatikanischen Konzils dar - wobei zu hoffen ist, dass ihre Arbeit nicht nur in der systematischen Theologie, sondern weit darüber hinaus eine breite Rezeption erfährt und Neues in Bewegung setzt.« Elisabeth Migge, Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext, 1/2 (2024) Besprochen in: https://www.feinschwarz.net, 05.06.2023