In einer umfassenden interdisziplinären Darstellung des Themas »Religion in der Psychiatrie« erörtert der Autor die pathologischen und gesunden Erscheinungsformen von Religion und Religiosität und die historische und aktuelle Position der Psychiatrie.Die ablehnende und kritische Einstellung der Psychiatrie gegenüber der Religion erklärt sich zum einen geschichtlich. Zum anderen tritt Religion in der Psychiatrie typischerweise in krankmachender Form auf. Das Anliegen des Autors ist ein notwendiges Umdenken: Religion sollte vor dem Hintergrund einer Werte relativierenden Epoche und vor den spezifischen Bedingungen der säkularisierten und doch konfessionsgeprägten deutschen Gesellschaft auch als Ressource und Resilienzfaktor in Zeiten individueller Krisen betrachtet werden. Das Buch bietet den theoretischen Hintergrund zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit dem Gegenstand und stellt Instrumente für die praxisnahe Anwendung zur Verfügung.