Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 12, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem Schweizer Volksentscheid gegen den Neubau von Minaretten im Dezember 2009 ergab sich eine neue Welle der Empörung. Vor allem die türkischen Kritiker erhoben ihre Stimmen: "Sie bezweifeln, dass der Westen überhaupt noch für westliche Werte steht. Von Antisemitismus und Islamophobie als Verstoß gegen die Menschenrechte ist die Rede." Auch Menschen aus Deutschland und anderen Ländern Europas mahnten zur Achtung der Religionsfreiheit. Doch wie jede menschliche Freiheit hat auch die Religionsfreiheit ihre Grenzen. "Dass es solche Grenzen geben muss, ist im Prinzip unbestritten und wird ausdrücklich auch vom Konzil festgehalten." Sie findet ihre Grenzen dort, wo die Religionsfreiheit anderer beginnt und wo andere Rechtsgüter (zum Beispiel Körper und Leben) geschützt werden müssen. Es ist ratsam, umstrittenen Sachverhalten, in einem interreligiösen und interkulturellen Rahmen zu betrachten. Dadurch können Problematiken relativiert werden. In der folgenden Ausarbeitung soll anhand zwei aktueller Beispiele, die Problematik der Religionsfreiheit dargestellt und erörtert werden. Die Kopftuchdebatte und das Minarettverbot sollen dazu als Veranschaulichung dienen. Die Betrachtung der Religionsfreiheit im Grundrecht wird ein erforderliches Fundament darbieten, um in die Thematik tiefer eintauchen zu können. Die weltanschauliche Neutralität des Staates wird ebenfalls debattiert werden. Der Konflikt vom "Grundrecht auf Religionsfreiheit" contra "Neutralität des Rechtsstaates" steht derzeit hoch im Kurs. Wie ist der Begriff "religiös-weltanschaulichen Neutralität" heute anwendbar und welche Konflikte ergeben sich nach diesem Verständnis? Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle der Medien in der deutschen Gesellschaft. Dabei soll die Frage aufgeworfen werden, welches Bild von dem Islam an die Bevölkerung vermittelt wird und was dies für Auswirkungen auf die Religionsfreiheit hat. Welche angemessenen Verbesserungsansätze könnten thematisiert werden um dem entgegenzuwirken und somit ein friedvolleres Miteinander ermöglichen zu können?
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