Am Beispiel Osnabrück analysiert Friederike Mühlbauer das Zusammenleben von Protestanten und Katholiken zwischen 1871 und 1918. Sie untersucht, ob das religiös-kulturelle und gesellschaftliche Leben jener Zeit in der Stadt zu einem bikonfessionellen Miteinander, Nebeneinander oder zu einem Gegeneinander geführt hat, und diskutiert, wo die möglichen Ursachen für die schwierigen Beziehungen zwischen Katholiken und Protestanten lagen. An konkreten Fallstudien entwirft die Autorin so zugleich eine Osnabrücker Mentalitäts-, Frömmigkeits- und Konfessionsgeschichte der zweiten Hälfte des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts und stellt diese in den historischen, religiösen, sowie gesellschafts- und kirchenpolitischen Kontext des Deutschen Kaiserreichs.