Masterarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,5, Universität Leipzig (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Ist Religion eine bloße „Erfindung“ des Menschen, ein reines Produkt seiner Psyche? Die Beobachtung, daß Götter mitunter anthropomorphe Züge tragen, warf die Frage auf, ob die Religionen der Menschen nicht vielleicht sogar ein rein menschliches Konstrukt sind, und es für die Gesamtheit der religiösen Phänomene eine angemessene natürliche Erklärung gibt. Dies ist der wesentliche Grundgedanke, der in den religionskritischen Entwürfen Feuerbachs, Nietzsches und Freud in je verschiedener Weise argumentativ entfaltet wird. Ihr Urteil ist vernichtend: der Glaube an eine supranaturale Macht läßt sich nicht nur vollständig psychologisch als Produkt von durch Wünsche, Phantasien und Ängste geleiteter Projektionen erklären, sondern ist auch als pathologisch zu bestimmen. Religion, so die einstimmige Meinung, ist eine individuelle wie gesellschaftliche Krankheit, die es zu heilen gilt. Primäres Ziel dieser Arbeit ist, eine Rekonstruktion der wesentlichen Argumente Feuerbachs, Nietzsches und Freuds zu leisten. Ein weiteres Untersuchungsziel ist zum einen festzustellen, ob Feuerbach, Nietzsche und Freud den genetischen Fehlschluß tatsächlich begangen haben, zum anderen, welche prinzipielle Leistungsfähigkeit naturalistische Erklärungen religiöser Phänomene als Argumente gegen den Theismus bzw. gegen die Annahme einer supranaturalen Realität oder Macht besitzen. Eine knapper Vergleich der Positionen und ein Resümee schließen die Arbeit ab.