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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: Literatur und Zensur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der 1835 erschienene Roman Wally, die Zweiflerin, wird häufig als der Grund für das Verbot des „Jungen Deutschlands“ gesehen. Die „Obszönität“, Unsittlichkeit und moralische Verwerflichkeit dieses Werks gaben der konservativen Kritik Anlass zum Vorgehen gegen die liberalen Schriftsteller. Gleichzeitig war Wally die „folgenreichste jungdeutsche Veröffentlichung“, deren Konfiszierung…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: Literatur und Zensur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der 1835 erschienene Roman Wally, die Zweiflerin, wird häufig als der Grund für das Verbot des „Jungen Deutschlands“ gesehen. Die „Obszönität“, Unsittlichkeit und moralische Verwerflichkeit dieses Werks gaben der konservativen Kritik Anlass zum Vorgehen gegen die liberalen Schriftsteller. Gleichzeitig war Wally die „folgenreichste jungdeutsche Veröffentlichung“, deren Konfiszierung einen „literarischen Bürgerkrieg“ auslöste. Der Roman Wally, die Zweiflerin kann nicht losgelöst von ihrer zeitgeschichtlichen Situation betrachtet werden. Er steht in engem Zusammenhang mit der Atmosphäre der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wie auch mit der damaligen Religionskritik und dem Versuch der jungen Schriftsteller, eine neue Poesie zu schaffen. Der Roman ist ein stark zeitgeschichtlich gebundenes Werk, er spiegelt die damalige politische und gesellschaftliche Situation wieder und auch die Diskussionen dieser Zeit. Die größte Kritik erfuhren die sog. Sigunen-Szene und die Geständnisse über Religion und Christentum. Sie beide nutzten literarische Vorlagen als Quellen: den mittelhochdeutschen Epos Titurel und die Fragmente des Wolfenbüttelschen Unbekannten von Reimarus. Insbesondere die Fragmente, die der Gymnasialprofessor Hermann Samuel Reimarus zwischen 1735 und 1768 unter den Namen Apologie oder Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes geschrieben hat, waren bereits an sich ein Stein des Anstoßes. Diese stark religionskritische Schrift wurde erst 1773 von Lessing veröffentlicht und rief starke Reaktionen hervor5. Die radikale Bibelkritik spiegelt sich in den Geständnissen wieder. Den ersten Punkt dieser Hausarbeit bildet die Beschreibung der zeitgeschichtlichen Situation in der Zeit des „Vormärz“. Dabei ist von besonderem Interesse, wie Wally durch diese geprägt wurde. Der darauf folgende Teil setzt sich damit auseinander, wie stark der Bezug auf Reimarus und andere zeitgenössische Kritiker war. Diese Analyse wird gleichzeitig von der Frage begleitet, ob sich Gutzkow in seinem Roman von diesen Positionen distanzierte oder ob er durch bestimmte erzähltechnische Mittel diese dem Leser näher bringen wollte. Diese Untersuchungen sollen die Leitfrage beantworten, inwiefern der Roman Wally, die Zweiflerin durch seinen Inhalt und seine Form zu seinem Verbot und zu dem Verbot des „Jungen Deutschland“ beitrug. War dieses Werk tatsächlich so gefährlich, dass der Deutsche Bund eingreifen musste?