Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,0, Universität Augsburg, Veranstaltung: Von kleinen (Un-)Eigentlichkeiten. Geschichte und Theorie der Parabel., Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit Friedrich Nietzsches Parabel Der tolle Mensch, vorzufinden in dem Werk Die fröhliche Wissenschaft, sowie der Annäherung an die berühmte Torhüterlegende Franz Kafkas, welche anschließend miteinander verknüpft werden, um Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Korrelationen hervorheben zu können. Die Frage des Suchens und Findens von Gott ist in dieser Diskussion von besonderem Interesse, da sowohl Nietzsche als auch „[d]er „tolle Mensch“ ihr Leben lang nach Antworten suchen und nach einem Wahrheitsanspruch streben. Besonders das dritte Buch der Fröhlichen Wissenschaft widmet sich größtenteils etlichen Fragen nach Religion und Moral und bietet großen und vielseitigen Interpretationsspielraum, aufgrund dessen beschränkt sich der Schwerpunkt dieser Hausarbeit auf einzelne literarische Werke Nietzsches, andernfalls würde dies den gegeben Rahmen sprengen. Aufbauend auf gewissen Deutungsmustern und Interpretationsansätzen der im Fokus stehenden Werke, wird sich das Augenmerk im zweiten Teil Nietzsches Auffassung von Nihilismus annähern. Um einen erleichterten Einstieg in die Materie zu geben, werden im ersten Teil knappe Reflexionen über Nietzsches Werke Also sprach Zarathustra, sowie Die Geburt der Tragödie kurz angesprochen, da sich gewisse Elemente auch im „tolle[n] Mensch[en]“ wiederfinden lassen. Bei genauerer Betrachtung der beiden Texte, welche in ihrer Auslegung doch so unterschiedlich ausfallen, fällt auf, dass eine genaue Definition, Interpretation oder Klassifizierung vorliegender Werke Leerstellen aufweisen, die notwendig sind, um einer freien Interpretation Raum zu geben. Ziel dieser Arbeit ist es dennoch, trotz dieser Korrelationen und subjektiven Deutungen, welche sich in ihren Aussagen meist nur marginal unterscheiden, auf einen wichtigen Anhaltspunkt zu schließen; Nietzsches Werke scheinen auf den ersten Blick sehr forsch und pauschalisierend, dennoch ist seine Denkweise fortschrittlich und revolutionär. Diese Erörterung versucht weitestgehend von Verallgemeinerungen abzusehen und distanziert sich ebenfalls von antisemitisch geprägten Auslegungsvarianten.